Talbrücke Öhringhausen nach 27 Monaten Bauzeit für Verkehr freigegeben

Wieder freie Fahrt zwischen Olpe und Drolshagen


Topnews
Symbolischer Akt: Mit dem Durchschneiden des Absperrbandes wurde die neue Talbrücke für den Verkehr freigegeben. von Wolfgang Schneider
Symbolischer Akt: Mit dem Durchschneiden des Absperrbandes wurde die neue Talbrücke für den Verkehr freigegeben. © Wolfgang Schneider

Olpe. Die Zeit der Umleitungen zwischen Olpe und Drolshagen ist seit Mittwochvormittag, 3. Juni, beendet. Nach 27 Monaten Bauzeit wurde die neue Talbrücke Öhringhausen nahe der Autobahnanschlussstelle Olpe für den Verkehr freigegeben. 6,8 Millionen Euro hat sie gekostet. Weitere 4,74 Millionen Euro wurden in die Optimierung der Anschlussstelle und den Bau einer Regenwasserbehandlungsanlage investiert.


Der Pressesprecher der Straßen.NRW-Niederlassung Südwestfalen, Karl-Josef Fischer, freute sich über den reibungslosen Ablauf des Millionen-Projektes, das in „Rekordzeit“ realisiert worden sei.

Begonnen hatten die Bauarbeiten im März 2018. Ende April 2018 war die alte Talbrücke gesprengt worden. Die neue Talbrücke ist eine „heimische“ Konstruktion, denn gebaut wurde sie von den Firmen Mees (Lennestadt) und Straßen- und Tiefbau (Kirchhundem).
 von Wolfgang Schneider
© Wolfgang Schneider
Mit einer Breite von 15,35 Metern fällt sie schmaler aus als die in die Jahre gekommene Vorgängerbrücke. Verkehrszählungen hatten ergeben, dass beim Neubau auf eine Fahrspur verzichtet werden kann, was sich positiv auf die Baukosten ausgewirkt hat. Für Technik-Freaks: Beim Neubau handelt es sich um eine vierfeldrige Hohlkastenbrücke aus Spannbeton mit einer Stützweite von 132 Metern und einer maxilamen Bauwerkshöhe von 27 Metern.

Die Brücke im Verlauf der B 55 ist für extreme Lasten ausgelegt, denn sie befindet sich entlang der Schwerlastroute, die das Siegerland mit den Binnenhäfen in Gelsenkirchen und Duisburg verbindet. „Bei der Brückenplanung wurde deshalb ein Fahrzeug von 299 Tonnen als Bauwerksbelastung zugrunde gelegt“, berichtete Projektleiter Uli Seibel.
Bildergalerie starten
Talbrücke Öhringhausen nach 27 Monaten Bauzeit für Verkehr freigegeben
Für ihn war es das letzte Bauvorhaben vor seiner Pensionierung. Die Fertigstellung wollte er unbedingt noch im aktiven Dienst miterleben. Das hat geklappt – und so kann Seibel ab Ende Juni den Ruhestand genießen.

Das Bauvorhaben war durchaus anspruchsvoll. Denn der U-förmige Trog des Hohlkastens wurde in einem Stück betoniert. Für diese sehr aufwändige Arbeit wurden in 27 Stunden 800 Kubikmeter Beton verarbeitet. Insgesamt haben die Baufirmen 3.250 Kubikmeter Stahlbeton, 595 Tonnen Stahl und 250 Tonnen Gussasphalt verbaut.
Bildergalerie starten
Talbrücke Öhringhausen nach 27 Monaten Bauzeit für Verkehr freigegeben
Im Zuge des Brückenneubaus wurde auch die Anschlussstelle Olpe der A 45 optimiert. Zwischen den beiden Einmündungsbereichen (Fahrtrichtung Frankfurt und Dortmund) wurde die B 55 auf 420 Metern ausgebaut und zudem die Autobahnzubringer auf 220 Metern Länge erneuert. Im Bereich der Auffahrt in Richtung Frankfurt wurde außerdem eine Regenwasserbehandlungsanlage neu gebaut.
Artikel teilen: