Start der Jugendfilmtage zum Thema „Nikotin und Alkohol“ in Olpe
Mitmachaktionen verdeutlichen Probleme mit Alltagsdrogen
- Olpe, 19.09.2017
- Von Rüdiger Kahlke
Kreis Olpe. „Ich hab nicht gesehen, wo ich hingegriffen habe“. Jannis (13) hat sich im alten Lyzeum durch den Promille-Run „Voll neben der Spur“ getastet. Er musste Holzklötzchen, die auf einer Linie lagen, aufsammeln. Ganz einfach – eigentlich. Problem: Jannis Blick war „benebelt“. Ein Brille simulierte einen Blutalkoholgehalt von 0,8 Promille.
27 Klassen aus sechs Schulen des Kreises Olpe hatten sich für die Jugendfilmtage angemeldet, die unter dem Motto „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“ standen. 730 Schüler der Klassen sieben bis zehn aus allen Schulformen wurden angeregt nachzudenken, was ihnen im Leben wichtig ist und wie sie mit Alltagsdrogen umgehen.
Marion Strehlow, Projektleiterin der BZgA, verwies auf die Erfolge der präventiven Arbeit. Sowohl die Raucherquote unter den 12- bis 17-Jährigen als auch die Quote derer, die regelmäßig Alkohol konsumieren, nehme ab. Sie führt das auf die umfangreichen Beratungs-und Hilfsangebot zurück. Knapp 80 Prozent der 12- bis 17-Jährigen rauchen nie, so neue Erhebungen. Damit erhöhe sich die Chance, dass sie auch nie mit dem Rauchen anfangen, sagte Strehlow.
Maria, die sich als alkoholkrank outete, warb dafür, sich bei Suchtproblemen Hilfe zu holen, entsprechende Gruppen zu besuchen und sich auch bei einem möglichen Rückfall nicht zu schämen und zurückzuziehen. Aus eigener Erfahrung schilderte sie, dass man seine Machtlosigkeit gegenüber der Droge erkennen und akzeptieren müsse. Katrin Kühr vom Kinder- und Jugendschutz des Kreises Olpe stellte einen neuen Flyer vor, in dem Beratungs- und Hilfsangebote aufgelistet sind.