Städtisches Gymnasium Olpe besucht Dortmunder Synagoge


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Olpe. Zwei der katholischen Religionskurse der Jahrgangsstufe 8 haben jetzt die Synagoge in Dortmund besucht. Dort wurden sie von der jüdischen Religionslehrerin Rosa Rappoport empfangen, die die Führung durch die Synagoge übernahm und den Schülern viele Informationen zu jüdischer Religion, jüdischem Leben und Alltag gab.


Die Schüler erfuhren zunächst allgemeine Aspekte hinsichtlich der Dortmunder Gemeinde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das religiöse Leben in Dortmund mit lediglich 50 Gläubigen weitergeführt. Mittlerweile ist die Gemeinde auf etwa 3000 Mitglieder angewachsen und damit eine mittelgroße Gemeinde. In Dortmund gibt es ein sehr reges Gemeindeleben, wozu u.a. das Abhalten von Gottesdiensten, das Feiern von Festen, Kindergarten, Jugendzentrum, Religionsunterricht, Angebote für ältere Menschen gehören.

Da am Montag das „Tu biSchevat“- Fest („Neujahrsfest der Bäume“) gefeiert wurde, fanden im Gemeindesaal, wo die Führung üblicherweise startet, noch Vorbereitungen statt, so dass man im eigenen Jugendzentrum der Synagoge in einem der Klassenräume startete. Dort erfuhren die Jugendlichen viel über jüdisches Leben und die Religionsausübung, wozu auch jüdischer Religionsunterricht gehört.
Feiern im Judentum
Die Schüler lernten auch viel über das Feiern von Festen. Die Feste im Judentum sind immer sehr gesellig und werden sowohl im Kreise der Gemeinde als auch der Familie gefeiert. Eine besondere Bedeutung kommt dem „Schabbat“ zu, der wöchentlich gefeiert wird. Hierbei wird bewusst darauf geachtet, Zeit mit der Familie zu verbringen, gemeinsam zu essen, zu beten und zu spielen.

Den Höhepunkt des Besuchs bildete die Synagoge selber. Da es im Judentum vier Hauptgruppierungen gibt, die den Glauben jeweils etwas unterschiedlich ausleben, hat man sich in Dortmund als Kompromiss auf die konservative Liturgie geeinigt, womit sowohl die etwas strenger Gläubigen (konservative Juden) als auch die nicht so streng Gläubigen (Reformjuden) gut leben können. 
Jungen müssen Kopfbedeckung tragen
Am Morgen fand dort noch ein Gottesdienst statt und im Anschluss daran durfte die Gruppe mit Frau Rappoport in den Gebetsraum der Synagoge, wo sie viele Eindrücke gewann. Die Jungen mussten zunächst ihren Hinterkopf entweder mit einer selbst mitgebrachten Mütze oder mit einer zur Verfügung gestellten Kippa bedecken.

Die Jugendlichen durften die Tefillin, die gläubige Juden an Stirn und linkem Oberarm zum täglichen Gebet befestigen, ebenso anschauen, wie eine Torarolle, die  für Besucher in einem Museumsschrank ausgestellt war, und dort auch gerollt werden durfte. Am Ende des Besuchs öffnete Frau Rappoport noch den Toraschrein, in dem alle Torarollen der Gemeinde, also deren größter Schatz, aufbewahrt werden.
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