Reisebericht aus Afrika: Mutter und Sohn besuchen tansanische Schule

Sekundarschule Olpe-Drolshagen spendet für Secondary School Ndanda


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Olpe. Ein Tag in der Secondary School Ndanda im Süden von Tansania: Beatrix Burghaus und ihr Sohn Leonard Burghaus, Schüler der Klasse 9a, haben kürzlich die Schule besucht. Zuvor war die Sekundarschule Olpe-Drolshagen aufgrund der Spenden durch die Sponsorenwanderungen eingeladen worden. Nun wollte sich die Elternvertreterin und ihr Sohn ein eigenes Bild vor Ort machen, um eine Schulpartnerschaft zu gründen. Hier der Erfahrungsbericht der beiden Reisenden:


„Es ist acht Uhr morgens, als wir mit dem Prokurator Pater Alfons zur Abbey Secondary School Ndanda fahren. Wir Schüler hatten mit unserer Sekundarschule in Olpe und Drolshagen Sponsorenläufe unternommen, um Geld für 60 Betten mit Moskitonetzen zu spenden.

Jetzt werden wir diese Schule in Tansania kennenlernen, werden den Lehrern, Schülern und auch dem Schulleiter begegnen. Eine lange Reise liegt hinter uns und es ist aufregend und spannend, mit der Schule, die ja so ganz anders ist als unsere, eine Schulpartnerschaft einzugehen.
Eintrag ins Gästebuch
Vom Schulleiter werden wir zunächst im Empfangszimmer der Schule herzlich mit kalten Getränken empfangen. Wir begrüßen uns, stellen uns gegenseitig vor und erklären unser Anliegen. Es ist schon ein bisschen förmlich und man hat das Gefühl der Unsicherheit auf beiden Seiten.

Nachdem wir uns ins Gästebuch der Schule eingetragen haben, wird uns der ganze Campus mit all seinen Gebäuden gezeigt. Wir werden durch alle Räume geführt. Alles wird erklärt und alle Fragen beantwortet. Natürlich auf Englisch, das ist die Sprache, die hier von allen in der Schule ausschließlich gesprochen wird. Obwohl der Schwerpunkt des Unterrichts auf Mathematik und Naturwissenschaften gelegt wird, ist es das Wichtigste, das Englisch gesprochen wird. „No English, no service“ kann man an vielen Türen lesen. So ist es nicht verwunderlich, dass die Schüler hier sehr gut Englisch sprechen und verstehen.
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Die Secondary School in Ndanda ist ein Internat, da die Schüler zum Teil von sehr weit weg kommen und es nicht möglich ist, abends wieder nach Hause zu fahren. Die Schule gehört zu den besten von ganz Tansania – genauso wie unsere Schule in Olpe zu den Besten von NRW gehört.

Die Schüler werden nach Leistungsvermögen aufgenommen. Soziale Herkunft oder Religion spielen keine Rolle. Obwohl es eine christliche Schule ist, besuchen 30% muslimische Kinder hier den Unterricht. Nachdem wir Klassenräume und Versuchslabore der Naturwissenschaften besichtigt haben, dürfen wir sogar dem Mathematikunterricht der Oberstufe zusehen.
Essen für 600 Schüler
Vieles ist anders, nicht so modern und technisch wie bei uns. Es erinnert an früher, vielleicht an unsere Zeit vor 50 Jahren. In der Küche wird für die 600 Schüler jeden Tag frisch gekocht und aus der Orangen- und Bananenplantage gibt es jeden Tag frisches Obst zum Nachtisch. Gegessen wird in dem großen Forum, das sonntags auch als Kirche dient.

In den Schlafräumen, in denen fast 30 Jungs schlafen, können wir die Betten sehen, die wir gependet haben. Wir sehen die Waschmöglichkeiten, wo die Schüler ihre Wäsche selber waschen.

Nachdem wir allen Lehrern in deren Lehrerzimmer vorgestellt wurden, lädt uns der Schulleiter zu einem kleinen Imbiss mit frischen Obst, Brot und verschiedenen Kaltgetränken, Kaffee und Tee ein. Wir sitzen zusammen und die Atmosphäre ist locker. Es wird gegessen, erzählt und viel gelacht.
Fußbälle als Gastgeschenke
Dann überreichen wir im Schulleiterzimmer unsere Gastgeschenke: Die Olper Jubiläumsflagge, Prospekte unserer Stadt Olpe, eine Luftaufnahme von Olpe, ein Grußplakat der Schüler unserer Schule sowie einige unserer Schülerzeitungen, eine große Tüte Luftballons, Kugelschreiber für die Lehrer. Aber das Beste sind die 10 Fußbälle mit Pumpe, die wir mitgebracht haben.

Nun wird es ganz offiziell: Die gesamte Mittelstufe versammelt sich draußen unter den großen Bäumen. Auf einer Art Bühne nehmen die Lehrer und wir auf Stühlen Platz. Der Schulleiter hält eine Rede, erklärt unseren Besuch und zeigt den Schülern unsere Präsente.
Der Beginn einer Partnerschaft
Sehr aufregend ist der Moment, als meine Schwester Sophia und ich in einem kurzen Vortrag den Tag eines deutschen Schülers mit Hilfe von Fotos, die wir an einer Wäscheleine befestigt haben, erklären. Alle hören aufmerksam und interessiert zu. Die Fotos sollen später in der Schule aufgehängt werden.

Es ist schon ein stolzer Moment, als wir zum Schluss alle gemeinsam fotografiert werden. Ein Gruppenfoto, was unsere Partnerschaft mit der Secondary School Nanda und unserer Sekundarschule in Olpe und Drolshagen dokumentiert.

Man merkt, dass es trotz Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten gibt, man gemeinsame Interessen und Anliegen hat und über dieselben Dinge lachen kann. Der Beginn einer spannenden Schulpartnerschaft.“
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