Oberveischede punktet in vielen Facetten

Arbeitskreis präsentiert beim Dorfwettbewerb Organisations- und Innovationskraft


  • Olpe, 09.06.2016
  • Von Volker Lübke
    Profilfoto Volker Lübke

    Volker Lübke

    Redaktion

Udo Kriegesmann erläuterte, wie sich Oberveischede organisiert. von s: Volker Lübke
Udo Kriegesmann erläuterte, wie sich Oberveischede organisiert. © s: Volker Lübke

Hoch professionell präsentierte sich Oberveischede in der ersten Runde von „Unser Dorf hat Zukunft“. Die Jury des Stadtwettbewerbs zeigte sich jedenfalls einmal mehr beeindruckt.


Dass sich das Dorf an der B55 zu präsentieren weiß, komm nicht von ungefähr. Schließlich wissen die Aktiven des Arbeitskreises, worauf es ankommt. Bei den zahlreichen Wettbewerben in rund 20 Jahren, darunter Landes- und Bundesentscheide, haben die „alten Hasen“ einige Routine erlangt. Und was den Älteren möglicherweise etwas schwer fällt, steuern die Jüngeren bei. Der Generationswechsel im Arbeitskreis ist nach Worten von dessen Sprecherin Sigrid Mynar nicht nur vollzogen, sondern vor allem auch gelungen: „Herausgekommen ist ein guter Mix.“
Einen solchen präsentierte der Arbeitskreis auch der Jury, die Ortsvorsteherin Christine Droste am Donnerstagnachmittag am Clubhaus am Rennenberg begrüßte. Wie die vielen Aktivitäten der Dorfbewohner und die folgenden Besichtigungspunkte zusammenhängen, erläuterte Udo Kriegesmann. In seinem kurzen Vortrag unter dem Titel „So organisiert sich Oberveischede“ hob er besonders das Wir-Gefühl, entstanden und gefördert durch das Engagement vieler Bürger aller Altersstufen, und die gute Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen hervor. Das Clubhaus war als Ausgangspunkt für die Dorfbegehung natürlich nicht zufällig gewählt. SpVg Blau-Weiß-Vorsitzender Mike Wurm informierte über die schnelle Umsetzung des Neubaus an Ort und Stelle. Vom Mitgliederbeschluss bis zur Einweihung vergingen gerade mal elf Monate: "Und dabei haben wir noch den Spielbetrieb auf dem benachbarten Sportplatz aufrechterhalten." Ein Zuschuss der Stadt Olpe, eine Mitgliederumlage und jede Menge Eigenleistung machten das möglich.
Das Verknüpfen unterschiedlicher Anliegen stellte auch Sigrid Mynar in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Es ging darum, das historische Gebäude (neben der Kirche) zu erhalten, eine neunköpfige Familie aus Syrien ordentlich unterzubringen und Integrationsarbeit im Dorf zu leisten. Dass auch dieses Projekt gelungen sei, belege nicht nur das große Medienecho. „Die Familie hat in Oberveischede Fuß gefasst. Jetzt geht es darum sie z.B. beim Berufseinstieg zu unterstützen.“
Helmut Sangermann stellte in der Kirchen die Arbeit der Heimatfreunde vor, die mit Dokumentationen und Publikationen vor allem Ahnenforschern und Regionalhistorikern eine wahre Fundgrube beschert. Auf die alten Fotos in der Kirche folgte für die Bewertungskommission gleich wieder ein abrupter Wechsel in die Welt Oberveischeder Jugend.
Jan Niklas Schmidt und Frederik Menne stellten souverän den Jugendraum und ihre Aktivitäten vor. Markus Feldmann als Vorsitzender des Elternvereins knüpfte an und erläuterte die Besonderheiten des örtlichen Kindergartens, der häufig ein Argument für Neubürger sei, sich in Oberveischede niederzulassen.
Über den hübsch hergerichteten Aussichtspunkt Gate führte der Weg die Jury schließlich zum Feuerwehrhaus, wo Matthias Springmann das Pilotprojekt First Responder vorstellte. Mit einem detailreichen Bild und sicherlich guten Eindruck rauschte die Kommission gleich weiter zur nächsten Dorfbegehung.
Der Arbeitskreis hat trotz der kurzen Vorbereitungszeit von nur drei Monaten Oberveischede nach allen Regeln der Kunst in Szene gesetzt: Zeitplan nahezu eingehalten, viel Abwechslung geboten, Konzentration auf Neuerungen seit dem letzten Jurybesuch und viele Facetten der Zukunftsfähigkeit des Dorfes herausgearbeitet.
Artikel teilen: