Neues Gedenkkreuz im Olper Stadtwald


 von Stadt Olpe
© Stadt Olpe

Olpe. Mitten im Olper Stadtwald, „Am Hohen Bilstein“, haben Mitarbeiter des Baubetriebshofs ein neues Gedenkkreuz aufgestellt. Dass die Stadt hier ein neues Kreuz, das von der Talbrücke Kirchesohl und damit aus weiter Ferne zu sehen ist, aufstellen ließ, sei vielen Bürgern der Kreisstadt wichtig gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung der Verwaltung.


Im Jahr 2016 war die Stadt Eigentümerin des Grundstücks im Olper Stadtwald geworden. Das Forstamt stellte fest, dass das vorhandene Gedenkkreuz „Am Hohen Bilstein“ nicht nur in die Jahre gekommen, sondern mittlerweile großflächig verfault und alles andere als stabil war. Aus Sicherheitsgründen ließ die Stadt das Kreuz daher demontieren. „Über den Verbleibt des Kreuzes wurde danach viel spekuliert, was zeigt, das es nach wie vor im Fokus vieler Bürgerinnen und Bürger stand“, teilt die Stadt mit.

Und lieferte jetzt eine tatkräftige Antwort: An der Stelle, an der das alte Kreuz gestanden hatte, errichten Mitarbeiter des Baubetriebshofes jetzt nämlich ein neues Gedenkkreuz. Unterstützt wurden sie hierbei vom Sägewerk Schrage und Dachdeckermeister Vogel.
Die Presseerklärung schließt mit der Geschichte des vorherigen Gedenkkreuzes: „Das weiße Kreuz aus dem Jahr 1963 befindet sich im Naturschutzgebiet Hoher Bilstein. Das Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 11,27 ha befindet sich nördlich von Olpe, oberhalb des Biggesees und ist ein Teil des Olper Stadtwaldes. Im Jahr 1997 versammelte sich dort eine Schar Olper Christen, unter ihnen die Pfarrer der katholischen Kirchengemeinden St. Martinus und St. Marien, Karl-Wolfgang Müller und Heinz-Georg Graefenstein sowie Pastorin Anja Martin von der evangelischen Gemeinde zur einer ökumenischen Gedenkfeier.
 von Stadt Olpe
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Das im Jahr 1963 durch die Mitglieder der „Aktion 365“, die sich auch ökumenische Basisgruppen oder Basisgemeinden nennen, errichtete Kreuz sollte zehn Jahre nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953 (auch Volksaufstand oder Arbeiteraufstand genannt) an die Vorkommnisse in der DDR errinnern. In der damaligen DDR war es damals zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten gekommen, die mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen verbunden waren. Der Aufstand wurde seinerzeit von der Sowjetarmee blutig niedergeschlagen, wobei 34 Demonstranten und Zuschauer starben. 

Unter dem Kreuz, das die Inschrift: "Herr, lass uns alle eins sein" trug, sollte fortan jedes Jahr im Juni um die Einheit aber auch um die Einheit im Glauben gebetet werden. Diese Gedenkfeiern sind im Laufe der Jahre eingestellt worden, der Sinnspruch hat hingegen nichts von seiner Aktualität verloren.“
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