Ludger Sangermann nach 26 Jahren als Jagdvorsteher verabschiedet

Florian Middel tritt Nachfolge an


Ludger Sangermann (Mitte) wird nach 26 Jahren als Jagdvorsteher von Florian Middel (rechts) abgelöst. Albert Schneider (links) steht dem Vorsteher als Kassierer und Schriftführer zur Seite. von Sigrid Mynar
Ludger Sangermann (Mitte) wird nach 26 Jahren als Jagdvorsteher von Florian Middel (rechts) abgelöst. Albert Schneider (links) steht dem Vorsteher als Kassierer und Schriftführer zur Seite. © Sigrid Mynar

Oberveischede. Nach 26 Jahren als Jagdvorsteher der Jagdgenossenschaft Oberveischede wurde am Freitag, 29. Mai, Ludger Sangermann verabschiedet. Der Hotelier hatte im Jahr 1994 das Amt von Vorgänger Josef Steinberg übernommen. Die Jagdgenossenschaft Oberveischede zählt rund 100 Jagdgenossen und verwaltet zwei Reviere südlich und nördlich der Bundesstraße 55 mit jeweils über 300 ha Fläche.


„Zu Beginn meiner Amtszeitbin ich ins kalte Wasser geworfen worden“ berichtet Ludger Sangermann lachend. „Josef Steinberg hatte mich zuvor bei vielen Gelegenheiten ‚bearbeitet‘, seine Nachfolge anzutreten und irgendwann habe ich Bereitschaft signalisiert. Als dann der Wahlabend anstand, hatte ich in meinem Neubau gearbeitet und mich verspätet.Und als ich den Raum betrat, räume Josef Steinberg sofort seinen Platz, denn man hatte mich in Abwesenheit gewählt. Dass ich so unvorbereitet die Sitzung leiten sollte, war schon eine Herausforderung. Aber zum Glück war damals Albert Schneider an meiner Seite, der mir sagte, was zu tun war. Mit ihm als Vorstandskollegen hatte ich in all den folgenden Jahren eine außerordentlich gute Zusammenarbeit und ohne seine Unterstützung  wären es wohl keine 26 Jahre geworden“, bedankt sich Sangermann.

Zu seinen schönen Erinnerungen zählen die jährlichen Treibjagden, die seinerzeit der Pächter Dieter Wadler mit bis zu 40 Gästen veranstaltete. „Vor allem der feuchtfröhliche Teil danach“, verrät er schmunzelnd.  Es gab auch viele andere Begegnungen, an die er sich gerne erinnert. „Wirklich unerfreulich waren  für mich hingegen die Verhandlungen mit dem Pächter im südlichen Revier. Es ging um Wildschäden und – wie so oft – um Geld.“
Wildschäden in großem Ausmaß
Mit Wildschäden in größerem Ausmaß haben die Jäger auch aktuell zu kämpfen. Seit dem Orkan Kyrill, als viele Waldflächen brachlagen und nicht bejagt werden konnten,  ist die Population der Wildschweine geradezu explodiert. Manche Flächen sehen wie umgepflügt aus, wenn eine Rotte dort nach ihrer Eiweißmalzeit gegraben hat.

„Wir hatten ganz überwiegend vorbildliche Jagdpächter, mit denen sich immer ein Konsens finden ließ. Auch in Zukunft muss man sich da keine Sorgen machen,  denn für Reviere unserer Größe ist die Nachfrage groß“, sagt Sangermann mit Blick auf seinen Nachfolger Florian Middel. Der 28-Jährige, der in Neuenwald den Hof seines Onkels bewirtschaftet, wurde von den Jagdgenossen einstimmig zum neuen Jagdvorstehergewählt.

Erfreulich: Auch er wird auf die Unterstützung von Albert Schneider zählen können, denn Schneider, seit 1990 im Vorstand, wurde ebenfalls einstimmig für weitere vier Jahre als Schrift- und Kassenführer bestätigt.
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