Kinder- und Jugendhospiz Balthasar feiert 20. Geburtstag

Olpe. Es war deutschlandweit das erste Kinder- und Jugendhospiz. Heute gibt es 17 dieser Einrichtungen im Bundesgebiet: Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe hat am Samstag, 22. September, einen unterhaltsamen und berührenden Geburtstag in der Stadthalle Olpe gefeiert.

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Zahlreiche Prominente, Politiker, Wegbegleiter und Paten sowie erkrankte Kinder mit ihren Eltern hatten sich hierzu in der guten Stube der Kreisstadt eingefunden. Durch das emotionale und unterhaltsame Programm führte Moderatorin Anne Willmes, die sich erfreut zeigte, diesen Abend begleiten zu dürfen. Talkrunden mit Prominenten und Eltern, Musikbeiträge des Chores „Chorios“ sowie Jini und Henne (Luxuslärm), ein Musikvideo mit dem Titel „Engel“ von dem erkrankten Samuel Scholz, das so manchen Besucher zu Tränen rührte, und Zauberkunst mit dem Weltmeister in Salonmagie, Marc Weide, rundeten den Festakt ab. Christoph Maria Herbst, Ralf Schmitz und Rolf Zuckowski sendeten Videogrüße.

Zu Samuel Scholz Musikvideo sagte Moderatorin Anne Willmes, dass sich von dieser Lebenseinstellung jeder eine Scheibe abschneiden könne. „Trotz Einschränkungen ist man ein ganz normaler Mensch, der etwas erreichen kann“, sagte Samuel Scholz.

Birgit Schrowange seit 15 Jahren Patin

„Samuel ist mein absoluter Held“, sagte Birgit Schrowange, die ebenfalls zugegen war. „Es ist schön, dass ich heute hier sein darf. Als man mich 2003 fragte, ob ich Patin werden möchte, habe ich sofort ja gesagt“, so die RTL-Moderatorin. Als sie das erste Mal dagewesen sei, habe sie, wie auch von anderen Rednern erwähnt worden war, ein mulmiges Gefühl gehabt.

Mittlerweile sei sie schon häufig zu Gast gewesen. „Dieser Ort: Ich habe niemals einen solchen Ort der Freude erlebt. Es ist einfach fantastisch. Ich hatte viele Begegnungen hier“, so Schrowange. Es sei nicht selbstverständlich, ein gesundes Kind zu haben. „Dafür bin ich sehr dankbar“, sagte die langjährige Patin.

„20 Jahre Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe: Das sind 20 Jahre der Begleitungen und der Begegnungen“, sagte der Leiter der Einrichtung Rüdiger Barth. In dieser Zeit seien mehr als 800 Familien begleitet worden, jedoch auch fast 400 Kinder verstorben. „Die Windräder sind ein Zeichen der Erinnerung“, so Barth. Ein solches stand symbolisch für alle Kinder auf der Bühne. Barth habe viele schöne Momente erlebt, die viele bleibende Erinnerungen bei ihm hinterlassen hätten.

Eltern-Talkrunde

Bei einer Talkrunde konnten Eltern lebender und verstorbener Kinder allesamt nur positiv über die Einrichtung und das Engagement der Mitarbeiter berichten. „Unser Kind fühlt sich hier immer wohl. Wir können hier neue Kraft für den Kampf mit Kranken- und Pflegeversicherung sammeln“, so etwa eine Mutter. Ein Vater eines mittlerweile verstorbenen Kindes lobte die gute Atmosphäre der Einrichtung sowie die stetige Informiertheit des Personals.

Dass das Kinder- und Jugendhospiz ein Ort der Liebe sei, verdeutlichte Sängerin Jini an einem Beispiel: „Henne hat hier die Frau seines Lebens kennengelernt. Die beiden sind vor kurzem Eltern geworden“. Die beiden Musiker hatten unter anderem den Luxuslärm-Song „1000 Kilometer bis zum Meer“ im Gepäck. Eindrucksvoll war, dass Gitarrist Henne trotz verletzter Hand auftreten konnte.