Im Kinderhospiz Balthasar steht das Leben im Vordergrund

Welthospiztag


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Olpe. Der Welthospiztag ist am 12. Oktober - ein Grund mehr, sich dem Thema Hospizarbeit zu widmen. Ein Grund für das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, Danke zu sagen.


Das Balthasar-Team sagt: „Ja, im Hospiz sind Menschen zu Gast, deren letzte Lebensphase bevorsteht. Nein, diese Menschen trauern nicht ausschließlich. Im Gegenteil, die verbleibende Zeit so schön wie möglich zu gestalten, ist das Ziel der Arbeit im Hospiz.“ Neben dieser gemeinsamen Zielsetzung gibt es jedoch einige Unterschiede zwischen Erwachsenen- und Kinderhospizen.

Zwölf Jahre nach dem ersten Erwachsenenhospiz folgte das erste Kinderhospiz. Seit 1986 gibt es in Deutschland Erwachsenenhospize. Elf Jahre später folgte Deutschlands erstes Hospiz für Kinder, das Kinderhospiz Balthasar in Olpe. Im Jahr 2009 schloss die (GFO) Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe eine weitere Lücke und gründete das erste Jugendhospiz Deutschlands, das Jugendhospiz Balthasar.
Kinderhospize unterstützen Familien ab der Diagnose
Die häufigsten Erkrankungen, mit denen Erwachsene in ein Hospiz kommen, sind Krebs oder Tumore. In Kinderhospizen sind jedoch lebensverkürzende Stoffwechsel- und Muskelerkrankungen die häufigste Ursache für eine Aufnahme.

Außerdem ist im Gegensatz zum Erwachsenenhospiz im Kinderhospiz die gesamte Familie zu Gast. Und das bereits ab der Diagnose „Ihr Kind ist unheilbar krank“. Das Besondere an Kinderhospizen ist, dass Pflegekräfte bis zu 24 Stunden die Versorgung des Kindes übernehmen und deren verbleibende Fähigkeiten fördern. Außerdem stehen speziell ausgebildete Kindertrauerbegleiter allen Familienmitgliedern zur Seite.
Unterschiede beim Aufenthalt und in der Finanzierung
Vor allem geht es im Kinderhospiz darum, dass die betroffenen Familien eine schöne Zeit in angenehmer Atmosphäre erleben und das Leben und Lachen in den Vordergrund zu stellen. Oft erleben die erkrankten Kinder über Jahre noch viele schöne und fröhliche Momente.

Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar ist besonders familiär eingerichtet, sodass es die Familien als ein zweites Zuhause  auf Zeit empfinden. 
Arbeit ist aus Spenden finanziert
Im Vergleich zum Erwachsenenhospiz ist in Kinderhospizen der Bedarf an finanzieller Unterstützung um ein Vielfaches höher. Das liegt unter anderem daran, dass Kinderhospize die gesamte Familie aufnehmen. Lediglich der Aufenthalt der erkrankten Kinder und Jugendlichen wird von den Kranken- und Pflegekassen bezahlt. Die Aufenthalte der Familien sowie die gesamte Trauerarbeit für die Familien sind zu hundert Prozent spendenfinanziert.

Leiter des Kinder- und Jugendhospizes Balthasar Rüdiger Barth: „Auch zum Welthospiztag danken wir allen, die die Kinderhospizarbeit bis hierhin mitgetragen, mitfinanziert und damit letztlich ermöglicht haben.“

Am 7. Dezember lädt das Kinderhospiz von 11 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.
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