Hilfe für in finanzielle Schieflage geratenes Kinderhospiz Balthasar in Olpe läuft an

Enorme Spendenbereitschaft


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Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar startete einen Spendenaufruf bei Facebook. Schon jetzt sind 8.800 Euro zusammengekommen. von Kinder- und Jugendhospiz Balthasar
Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar startete einen Spendenaufruf bei Facebook. Schon jetzt sind 8.800 Euro zusammengekommen. © Kinder- und Jugendhospiz Balthasar

Olpe. Dem Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe sind seit Eintritt der Corona-Pandemie dringend benötigte Spenden ausgeblieben (LokalPlus berichtete). Nun gibt es gleich von mehreren Seiten Unterstützung: Eine eigens eingerichtete Facebook-Aktion soll 10.000 Euro generieren und ein Fitnessstudio aus Attendorn will der Olper Einrichtung mit einem Aktionstag unter die Arme greifen.


Die am Montag, 25. Mai, gestartete Initiative im sozialen Netzwerk könnte von Erfolg gekrönt sein. Bereits jetzt haben sich hunderte Unterstützer gefunden, die bis dato (Stand: Dienstag, 11 Uhr) 8.800 Euro gespendet haben. „Deutschlands erstes Kinderhospiz braucht Ihre Unterstützung!“, so die einleitenden Worte beim Facebook-Aufruf.

Den Anstoß zu dieser Spendenaktion hatte der prominente Pate Christoph Maria Herbst gegeben, der in einem Video zu Spenden an das Kinder- und Jugendhospiz aufgerufen hatte. Es ist die erste eigens initiierte Spendenaktion der Einrichtung, die für die Deckung der laufenden Kosten bestimmt ist.

Nun gibt es sogar Überlegungen, die Zielsumme von 10.000 Euro höher zu setzen. „Wir freuen uns über diese große Resonanz in der Bevölkerung. Es sind viele Kleinspenden. Daran sehen wir, dass es vielen ein Anliegen ist, dass das große Ganze gelingt“, so Hospizleiter Rüdiger Barth.
Barth rechnet mit Defizit von 200.000 Euro
Er verdeutlichte im Gespräch mit LokalPlus, wie ernst die Lage für die Einrichtung sei. „Wir gehen davon aus, dass die Spenden um 15 bis 20 Prozent zurückgehen“, so Barth. Er rechnet mit einem Defizit von etwa 200.000 Euro. „Ich blicke mit Sorge auf das Jahresende. Viele Unternehmen überwiesen zu Weihnachten Spenden an unsere Einrichtung. Doch dazu werden viele in diesem Jahr wirtschaftlich nicht in der Lage sein“, so Barth.
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Sicher sei, dass die Einrichtung nicht schließen werde, wenn das Spendenziel nicht erreicht werde. „Dann müssen wir gucken, an welchen Schrauben wir betriebswirtschaftlich drehen können“, sagte der Einrichtungsleiter. So könnten etwa Fachkräfte entlassen werden, die man vor der Corona-Krise händeringend gesucht hatte.

„Wir freuen uns und sind begeistert über die Hilfsbereitschaft. Wir möchten nicht nur jammern, wir sind froh, um die vielen Menschen, die an unserer Seite geblieben sind“, so Barth.
Gesundheitssituation erfordert 1:1-Betreuung
Zeitweise waren wegen der Corona-Pandemie im Olper Kinder- und Jugendhospiz alle Betten frei geblieben. Dann durften wieder vier der zwölf vorhandenen Plätze vergeben werden. Es fließen jedoch nur für belegte Plätze Gelder von der Pflegekasse. In Kürze will man wieder auf acht Betten aufstocken. „Dann wird es aber auch schwierig mit den Abstandsregelungen“, so der Hospizleiter.

Die derzeitige Situation erfordere eine 1:1-Betreuung. Durch die scharfen Hygieneregelungen und dem erhöhten Personalstamm könne die Einrichtung keine Kosten einsparen. Die Kinder und Jugendlichen zählten zu den Hoch-Risikopatienten und bedürften einem besonderen Schutz, so Barth.

Die Einrichtung ist seit der Gründung vor 22 Jahren auf Spenden angewiesen. Nur 50 Prozent des Gesamtbedarfs werden von den Kranken- und Pflegekassen gedeckt. Das jährliche Minimalziel an notwendigen Spenden liegt nach Angaben des Kinder- und Jugendhospizes bei einer Million Euro. Man sei in den vergangenen Jahren vermehrt auf die Politik und die Krankenkassen zugegangen, damit sich daran was ändere. Dies sei leider ohne Erfolg geblieben, so Barth.
Fitness-Tag in Attendorn
Nicht nur aus dem Internet ist dem Kinder- und Jugendhospiz Unterstützung in dieser schwierigen Zeit signalisiert worden. Kirsten Reska, Geschäftsführerin von Maxsport in Attendorn hat sich kurzerhand entschlossen, eine eigene Spendenaktion ins Leben zu rufen: Sie bietet am Samstag, 30, Mai, ab 10 Uhr fünf Kurse auf dem 120 Quadratmeter großen Außenareal im Industriegebiet (Am Eckenbach 22) in Attendorn an.

„Wir haben schon mehrere Aktionen für das Kinder- und Jugendhospiz, wie etwa einen Keksverkauf und eine Spinningstunde, initiiert. Aber jetzt scheint es wirklich wichtig zu sein“, so Reska. Auf dem überdachten Außenbereich finden hintereinander Langhanteltraining (Body Pump), Yoga, Body Combat Class (ohne Kontakt), angeleitete Meditation für nicht so Sportliche und abschließend eine Spinningstunde statt.

Jeder kann gegen eine Spende teilnehmen. Die Anmeldung ist über die kostenlose App „Maxsport Attendorn-Lennestadt“ möglich. Auch Kurzentschlossene sind willkommen.
Spendenmöglichkeit:
Per Überweisung an:
Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar
Pax-Bank Köln
IBAN DE 23 3706 0193 0000 0190 11%%Link[328377](link; text)%%
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