Freilaufende Hunde rissen zwei Rehe im Raum Olpe/Wenden

Kreisjägerschaft appelliert: Hunde anleinen


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Die hochtragende Ricke wurde von Hunden gepackt und zu Tode gebissen. Mit ihr starben auch die kurz vor der Geburt stehenden Kitze. von privat
Die hochtragende Ricke wurde von Hunden gepackt und zu Tode gebissen. Mit ihr starben auch die kurz vor der Geburt stehenden Kitze. © privat

Olpe/Wenden. Vor kurzem hat die Zeit des Tiernachwuchses in der heimischen Natur begonnen. Überschattet wird die Brut- und Setzzeit, wie die Jäger sie nennen, von zwei schlimmen Vorfällen im Raum Olpe/Wenden. Dort haben in der vergangenen Woche freilaufende Hunde zwei tragende Rehe getötet.


Ein Reh wurde nach Recherchen von LokalPlus am vergangenen Mittwoch, 8. Mai, zwischen Thieringhausen und Günsen gerissen, ein zweites am frühen Samstagmorgen, 11. Mai, zwischen Dahl und Gerlingen. Diese Zwischenfälle rufen die Kreisjägerschaft „Kurköln“ Olpe auf den Plan.

„Bei dem Fall in der Nähe von Dahl war es so, dass die betroffene Ricke kurz vor dem Setzen ihrer Kitze war und von einem Hund zu Tode gehetzt wurde. Dieses Tierleid müssen wir unter allen Umständen verhindern“, appelliert der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Karl-Josef Fischer aus Römershagen.
Tragende Rehe sind chancenlos
„Wie man sich sicher vorstellen kann, sind die hochtragenden Rehe derzeit nicht in der Lage, hetzenden Hunden zu entkommen. Sie sind hochgradig gefährdet, wenn sie auf freilaufende Hunde treffen. Auch bereits geborene Kitze drücken sich in den noch nicht gemähten Wiesen und ahnen nicht die Gefahr, welche von nicht angeleinten Hunden ausgeht“, macht Fischer klar, welchen Schaden und welches Leid nicht angeleinte Hunde beim Wildnachwuchs anrichten können.

Zur Zeit der Aufzucht brauchen die Wildtiere viel Ruhe. Stress und Störungen – ob durch Hunde oder durch Menschen, die die Waldwege verlassen, wirkt sich negativ auf die Tiere aus. „Wir bitten deshalb alle verantwortungsvollen Spaziergänger, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen“, so Fischer.
Jungtiere in Ruhe lassen
Zudem nehmen nach Auskunft der Kreisjägerschaft die Fälle falsch verstandener Tierliebe in den vergangenen Jahren ständig zu. Feldhasen und andere Jungtiere werden aufgesammelt und mit nach Hause genommen.

Ob Hase oder Reh: „Jungtiere sollten unter keinen Umständen angefasst werden. Wird ein Tier angefasst, verhungert es, weil die Mutter nicht mehr zurückkommt“, warnt Fischer.

„Es ist ganz normal, dass ein Rehkitz gut versteckt in Gras oder Feld liegt. Hier wird es in einem ruhigen Moment von seiner Mutter gesäugt.“ Wer sich unsicher ist, ob ein Tier verletzt oder verlassen ist, sollte sich an einen Jäger wenden.
Infos zur Leinenpflicht
  • Eine allgemeine Anleinpflicht gibt es überwiegend für innerörtliche Bereiche wie Fußgängerzonen und Parks.
  • Große Hunde (mindestens 40 cm, mindestens 20 kg) sind darüber hinaus innerhalb von bebauten Ortsteilen auf allen öffentlichen Straßen und Wegen angeleint zu führen.
  • Ausnahmeregelungen gelten für besonders ausgewiesene Hundeauslaufbereiche.
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