Fachforum Pflegekammer im Kreishaus Olpe
Gemeinsam aufstehen für die Pflege
- Olpe, 11.10.2018
Ludger Risse, Pflegeratvorsitzender in NRW, informierte das Publikum in einem kurzen Vortrag über zwei mögliche Modelle einer Berufsinteressenvertretung: die beitragspflichtige aber unabhängige Pflegekammer mit einer Pflichtmitgliedschaft für alle Pflegefachkräfte in NRW. Oder eben ein staatlich kontrollierter Pflegering nach dem Bayerischen Modell, bei der die Mitgliedschaft freiwillig ist und neben Pflegefachkräften auch Pflegehilfe und Gewerkschaften sowie Arbeitgeberverbände beitreten können.
„Die Fremdbestimmung durch pflegefremde Berufsgruppen und Organisationen muss aufhören“, fordert Risse. „ Die Pflegenden sollen selbst entscheiden, was am besten für Ihre Berufsgruppe ist. Die Pflegekammer bietet hierfür die besten Voraussetzungen.“
Das sieht Brigitte von Germeten-Ortmann, Abteilungsleiterin Gesundheit- und Altenhilfe von Caritasverband für das Erzbistum Paderborn etwas anders. „Natürlich ist es wichtig, dass die Arbeitsbedingungen von Pflegenden verbessert werden. Aber angesichts der großen Herausforderungen, die auf uns zukommen, ist es genauso wichtig, dass die Pflege sich organisiert, um die Qualität der Pflege sicherzustellen“, sagt von Germeten-Ortmann.
Auf die Frage einer Zuhörerin im Publikum, ob die unterschiedlichen Vertretungen sich im Kampf um die Stimmen der Pflegenden als Konkurrenz betrachten, waren sich am Ende aber alle einig: Die Berufsverbände, Träger und Gewerkschaften müssen konstruktiv-kritisch zusammenarbeiten. Denn nur gemeinsam kann genügend Druck aufgebaut werden, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, die die Pflege für ihre Mammutaufgabe stärken.