Erste internationale Schule in Südwestfalen startet im August in Olpe

Städtisches Gymnasium ist „IB World School“


  • Olpe, 22.06.2021
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  • Von Wolfgang Schneider
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Vertreter von Schule, Förderverein und Stadt freuen sich über die Zertifizierung des SGO als „IB World School“. Zehn junge Leute sind bisher für den internationalen Zweig angemeldet. von Wolfgang Schneider
Vertreter von Schule, Förderverein und Stadt freuen sich über die Zertifizierung des SGO als „IB World School“. Zehn junge Leute sind bisher für den internationalen Zweig angemeldet. © Wolfgang Schneider

Olpe. Das Städtischen Gymnasium Olpe (SGO) hat es nach einer mehr als zweijährigen Zertifizierungsphase geschafft und ist von der International Baccalaurate Organization offiziell zur „IB World School“ ernannt worden. Damit startet nach den Sommerferien die erste internationale Schule in Südwestfalen und die 86. in Deutschland.


„Let’S GO international“ war die Pressekonferenz in der Aula des Gymnasiums am Dienstagmittag, 22. Juni, treffend überschrieben. Denn am SGO können Schüler künftig nicht nur das „normale“ und das bilinguale Abitur ablegen, sondern mit dem „IB Diploma Programme“ (IP IB) einen international anerkannten Abschluss, der in fast allen Ländern der Welt als Zulassungsvoraussetzung für einen Studienplatz anerkannt ist.

„Ich bin stolz auf mein Kollegium, dass wir den Zertifizierungsprozess erfolgreich geschafft haben“, freute sich Schulleiter Holger Köster. Dafür waren umfangreiche Schulungen notwendig und insgesamt an die 100 Kriterien zu erfüllen. Eine Aufgabe, die auch wegen der vorher nicht abzusehenden Pandemie alles andere als einfach gewesen sei. Koordiniert wird der neue IB-Zweig am Städtischen Gymnasium von Dr. Gabriele Lücvk-Gegic und Stephan Seidel.

Schulleiter Holger Köster mit den Koordinatoren Dr. Gabriele Lück-Gegic und Stephan Seidel (von rechts). von Wolfgang Schneider
Schulleiter Holger Köster mit den Koordinatoren Dr. Gabriele Lück-Gegic und Stephan Seidel (von rechts). © Wolfgang Schneider

Dass der internationale Zweig Mitte August an den Start gehen kann, ist auch dem im Herbst 2018 gegründeten Förderverein zur Unterstützung der internationalen Schule Südwestfalen zu verdanken. Er hat zugesagt, drei Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Die den Verein tragenden Unternehmen erhofften sich durch das neue Schulangebot ein gewichtiges Argument im Wettbewerb um internationale Fachkräfte, sagte der 2. Vorsitzende Christian Hermann. Außerdem biete sie Schülern aus der heimischen Region die Voraussetzung für eine internationale akademische Laufbahn. Hermann: „Wir sind die Topindustrieregion in NRW. Wenn wir Spitzenregion bleiben wollen, gehört auch ein Spitzenbildungsangebot dazu.“

„Wichtiger Tag für Olpe“

„Das ist ein wichtiger Tag für Olpe“, freute sich Bürgermeister Peter Weber. Internationale Schulen gebe es sonst schließlich nur in Großstädten, die nächsten beispielsweise in Köln, Dortmund und Frankfurt. Weber: „Wenn die Wirtschaft nicht so hinter dem Projekt stehen würde, hätten wir das nicht angehen können.“ Denn man habe sich zwar an vielen Stellen um Fördermittel bemüht, aber angesichts starrer Förderrichtlinien keine Zusagen bekommen.

Bisher haben sich zehn junge Leute für den internationalen Zweig angemeldet, die allesamt schon jetzt das SGO besuchen. „Es gibt aber weitere Anfragen aus Unternehmen und aus der Region“, verriet Schulleiter Holger Köster. Er ist sich sicher: „Es wird nicht bei den zehn Mädchen und Jungen bleiben.“ Der Bildungsgang ist übrigens dank der Unterstützung des Fördervereins für die Schüler kostenlos.

Let's go together" heißt es am Städtischen Gymnasium Olpe. von Nils Dinkel
Let's go together" heißt es am Städtischen Gymnasium Olpe. © Nils Dinkel

In den beiden Schuljahren Q 1 und Q 2 müssen die jungen Leute neben dem normalen Abitur-Lernstoff ein breit angelegtes Zusatzprogramm absolvieren, um das IB DP abzulegen. Sehr gute Englischkenntnisse und Leistungsbereitschaft seien dafür ebenso Voraussetzung wie soziales Engagement und Weltoffenheit, so Schulleiter Köster. „Die Anforderungen und der Stundenumfang sind schon knackig.“

Einige der künftigen Absolventen bringen dafür jedenfalls gute sprachliche Voraussetzungen mit. Ein Mädchen hat schon ein Austauschjahr in Minnesota hinter sich, eine andere hat sogar bereits acht Jahre in den USA gelebt.

Warum stellen sich die Jugendlichen der Herausforderung? „Ich möchte Meeresbiologin werden. Für das Studium braucht man das IB-Diplom“, antwortet Aline Schneider. Ihre Mitschülerin Lucienne Schneider hat ebenfalls konkrete Pläne: „Ich will gerne in den USA studieren, entweder Innenarchitektur oder was im Investmentbereich.“

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