Erschütternde Eindrücke: „Wasser stand acht Meter hoch an den Hausfassaden“

Lisa-Marie Kemper aus Sondern bittet um Spenden


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Verheerende Zustände - da werden helfende Hände und Geldspenden gebraucht. von privat
Verheerende Zustände - da werden helfende Hände und Geldspenden gebraucht. © privat

Sondern/Dernau. Für Familie Kemper aus Sondern war der letzte Kurztrip nach Dernau/Ahr ein Verwandtenbesuch der anderen Art. Statt gemütlich am Kaffeetisch zu sitzen und zu plaudern, wurden die vier Familienmitglieder gemeinsam mit Sören Sondermann im Katastrophengebiet aktiv. Lisa-Marie Kemper bittet nach den erschütternden Eindrücken vor Ort um Spenden auf das Konto des dortigen DRK.


Dass sie zur Unterstützung ihrer Verwandten losfahren und mit anpacken wollten, war den Sondernern im Vorfeld klar. Deshalb bereiteten sie sich gut vor und nahmen Schaufeln, Eimer, Gummistiefel, Notstromaggregat, Trinkwasserkanister und einiges mehr mit.

„Das Wasser stand acht Meter hoch an den Hausfassaden“, erinnert sich Lisa Marie Kemper an ihren ersten Eindruck. Sie verweist auf den Schlamm in den Häusern, den Unrat auf den Straßen und die Not der Menschen, von denen manch einer nur noch das besitzt, was er am eigenen Leib trägt. „Das kann man nur nachempfinden, wenn man selber da war“, so die 23-Jährige.

Anna Kemper und ihr Freund Sören Sondermann kämpfen gegen Matsch und Schlamm. von privat
Anna Kemper und ihr Freund Sören Sondermann kämpfen gegen Matsch und Schlamm. © privat

Die Szenen, die sich dort abspielten, werden die Groß- und Außenhandelskauffrau und ihre Familie so schnell nicht vergessen. Quasi aus heiterem Himmel liefen Menschen schreiend über die Straße: „Alle raus aus den Häusern, bringt euch in Sicherheit, lauft nach oben“, lautete der Appell.

Warum sie so fluchtartig alles stehen und liegen lassen sollten, hatte noch keiner verstanden. Auf dem Weg hoch in die Weinberge nahmen sie noch ältere Damen in Rollstühlen mit, erzählt Lisa Marie Kemper. Wie lange sie in den Weinbergen ausharrten, weiß keiner so genau. Keine Uhr, kein Handy-Empfang.

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Die Zustände in der Urlaubsregion sind katastrophal.

Gefühlte zwei Stunden später gab es Entwarnung. Der Damm der Steinbachtalsperre bricht nicht. Erst zum Zeitpunkt der Entwarnung wussten alle Bescheid, warum sie so fluchtartig nach oben gerannt waren. Wieder im Tal angekommen und zwischenzeitlich noch die Autos gerettet, die hätten wegschwimmen können, machten sich die Helfer wieder ans Werk.

Auch rund eine Woche später haben sich Lisa Marie Kemper und ihre Familie von dem Schrecken noch nicht ganz erholt. Der 23-Jährigen war schnell klar, dass sie helfen möchte. Sachspenden sind jedoch nicht angebracht, da es keine Lagermöglichkeiten gibt und die Häuser unbewohnbar sind. Teilweise gibt es noch nicht mal Strom oder fließendes Wasser.

Daher bittet Lisa Marie Kemper um Geldspenden. Da es Privatpersonen steuerrechtlich nicht möglich ist, Spenden entgegenzunehmen, hat die Sondernerin Kontakt zum DRK-Kreisverband Ahrweiler aufgenommen, der ein Spendenkonto eingerichtet hat. Jetzt hofft die Initiatorin, dass sich auch Menschen aus dem Kreis Olpe spendenfreudig zeigen und die Opfer der Flutkatastrophe unterstützen.

Das Spendenkonto
  • DRK-Kreisverband Ahrweiler
  • IBAN: DE42 5775 1310 0000 8000 29
  • Verwendungszweck: Hochwasser-Opfer
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