„Diskriminierung hat viele Gesichter“ – DRK bietet neue Servicestelle

Olpe/Kreis Olpe. „Diskriminierung hat viele Gesichter“ betont Karin Blumentrath, Ansprechpartnerin der neuen Servicestelle Antidiskriminierung beim DRK im Kreis Olpe. Gemeinsam mit Torsten Tillmann (Vorstand DRK-Kreisverband) und Aydan Abali (Integrationsagentur beim DRK im Kreis Olpe) erläuterte sie im Pressegespräch am Donnerstag, 8. April, in Olpe das Aufgabenspektrum der vom Land geförderten Stelle.

Die Servicestelle Antidiskriminierung ist ein Unterstützungsangebot für Menschen, die Einschränkung von Teilhabe und Verweigerung von Würde erfahren haben. Alte, Behinderte, Menschen mit Migrationshintergrund und Frauen, die oft tiefgreifende seelische Verletzungen haben, finden in der sympathischen 61-Jährigen eine kompetente Ansprechpartnerin.

Das kann die junge Frau mit Migrationshintergrund sein, die für ihre Arbeit nicht so entlohnt wird wie ihre Kollegen. Oder zum Beispiel Menschen, die bei der Einstufung ihres Pflege- oder Behindertengrades durch Falschberatung benachteiligt wurden. „Das Diskriminierungsspektrum ist so vielfältig wie unsere Gesellschaft“.

Karin Blumentrath weiß aus ihrer langjährigen Praxis (zuletzt war sie fünf Jahre in der regionalen Flüchtlingsberatung tätig) um die speziellen Erfordernisse im ländlichen Raum. „Ich werde es aufgrund der Altersstruktur im Kreis Olpe mit vielen älteren Menschen zu tun haben. Und gerade bei Älteren kann es Bedenken geben, gesehen zu werden, wenn man zur Beratung geht.“

Die Sorge möchte sie den Betroffenen gerne nehmen und weist darauf hin, dass die Gespräche immer vertraulich und im geschützten Raum stattfinden. Sie sieht sich eher als Mediatorin, kann aber auch in juristischen Fragen unterstützen. „Wir sind zwar keine Juristen, haben aber ein juristisches Netzwerk, an das wir verweisen können. Ich orientiere mich immer daran, was die Menschen möchten. Das steht bei meiner Unterstützung im Vordergrund“, beteuert sie.

Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Sensibilisierungs-, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Auch da ist Karin Blumentrath schon aktiv geworden und hat mit den Bürgermeistern im Kreis und Fachämtern beim Kreis Olpe Kontakt aufgenommen. „Mit durchweg guter Resonanz“ freut sie sich.

Aydan Abali ist froh über die Entlastung durch die neue Servicestelle, an die sie nun die Fälle mit Diskriminierungsproblemen verweisen kann. „Bisher habe ich diese Menschen zwar auch beraten, aber nicht in der Tiefe wie Frau Blumentrath das jetzt kann.“