Die Personenschifffahrt Biggesee feiert Jubiläum

Vor 50 Jahren wurde das erste Schiff zu Wasser gelassen


 von Grobbel Druck
© Grobbel Druck

Sondern. Die Weiße Flotte auf dem Biggesee wird in diesen Tagen 50 Jahre alt. Der Firmengründer der Lux-Werft und Schifffahrt GmbH Johann Lux aus Mondorf am Rhein ließ am 27. Juni 1967 die MS „Bigge“ als erstes Personenschiff auf dem See zu Wasser. Ein Rückblick.


Premiere hatte dabei auch eine technische Neuerung, die bis heute richtungsweisend für Fahrgastschiffe ist: Der sogenannte Buganleger bietet die Möglichkeit, mit dem Schiff direkt anzulanden und vorn eine bewegliche Rampe zu nutzen, was den Einsatz von Anlegestegen überflüssig macht und zudem barrierefrei ist. Damit ist auch für Ältere und die Jüngsten im Kinderwagen, Personen mit Rollator oder Rollstuhl und auch mit Fahrrädern das Einsteigen möglich.

Die MS „Bigge“ hatte einen solchen Anklang, dass in den nächsten Jahren direkt die MS „Sauerland“ und die MS „Westfalen“ folgten. Der Biggesee erlebte einen Ansturm, vor allem aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden, aber auch aus allen  Regionen Deutschlands und darüber hinaus.
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War die Schifffahrt doch eine angenehme Art, den See zu erleben, begrenzt von einem mächtigen Staudamm, der in seiner Konstruktion und Sicherheit seines gleichen sucht, eingebettet in die Sauerländer Wälder und umrahmt von den Vorstauseen, über die Attendorn mit Olpe mit dem Grachtenboot der MS „Olpe“ alsbald auf dem Seewege verbunden wurde.

Waren die ersten Schiffe noch einfach gehalten, so folgte 1978 die neue MS „Westfalen“. Ein Meilenstein für die Schifffahrt auf dem Biggesee: erstmals ein Dreideckschiff mit Sonnendeck, um den See zu genießen, und mit einem großen kulinarischen Angebot.
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Die Generation Dreideckschiffe wurde mit der neuen MS „Bigge“ 1982 erweitert und noch großzügiger gestaltet. Ein besonderes Highlight war 1991 der Umbau der MS „Westfalen“ als Galerieschiff. Das Schiff wurde in der Mitte durchgeschnitten, um zwölf Meter verlängert und um vier Meter verbreitert - und zu einem Event-Schiff. 
Beförderung von 750 Passagieren
Auch technisch wurden die Schiffe immer wieder modernisiert. 2011 wurde das komplette Heck der MS „Westfalen“ abgetrennt und durch einen neuen Maschinenraum mit vibrationsfreien Antriebseinheiten und  emissionsarmen Motoren ersetzt. Das Galerieschiff MS „Westfalen“ kann heute bei einer Länge von 55 Metern bis zu 750 Passagiere befördern. Das Leergewicht beträgt dabei gute 350 Tonnen. 

Ein besonderes Augenmerk legt die Personenschifffahrt auch auf den Sinn und Zweck einer Talsperre: Wasserwirtschaft und Versorgung, Ökologie, Ökonomie und  umweltfreundliche Energie. Die Wasserführung des Ruhrverbandes von den Quellen der Zuflüsse bis zur Mündung in den Rhein spielt eine große Rolle in den Lehrplänen der Schulen. So werden Schulausflüge auf den Schiffen mit detaillierten Informationen begleitet.
Leuchtturmcafé zieht Besucher an
Dem Bereich um den Biggedamm wurde mit dem Leuchtturm-Café und der Illuminierung der Burgruine in der Waldenburger Bucht neue Anziehungskraft verliehen. Die Biggolino-Bahn schafft die mühelose Verbindung von der Schiffsanlegestelle bis in die Altstadt Attendorns und der Atta-Höhle.

Nicht zuletzt wurde die Entwicklung der Personenschifffahrt und des Tourismus am Biggesee durch die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Ruhrverband und den Städten Olpe und Attendorn ermöglicht. Die Entwicklung des Tourismus am Biggesee geht weiter. Die Wasseranbindung des Ortes Sondern wird im Rahmen der Regionale zum Beispiel durch Seebalkone neu gestaltet.
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