Beliebte Tradition mal anders: Drei-Dörfer-Prozession als Pfingst-Wanderung

Alternative in Neuenkleusheim, Altenkleusheim und Rehringhausen


  • Olpe, 25.05.2021
  • Verschiedenes
  • Von Kerstin Sauer
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Seit mehr als 300 Jahren ist die Prozession am Pfingstmontag eine beliebte Tradition in den Dörfern Neuenkleusheim, Altenkleusheim und Rehringhausen. Wie schon 2020, so mussten sich die Kirchenvorstände und Gemeindeausschüsse auch jetzt eine Alternative überlegen - und die war mehr als gelungen. Auch das Kreuz zwischen Neuen- und Altenkleusheim war wieder wunderbar geschmückt. von privat
Seit mehr als 300 Jahren ist die Prozession am Pfingstmontag eine beliebte Tradition in den Dörfern Neuenkleusheim, Altenkleusheim und Rehringhausen. Wie schon 2020, so mussten sich die Kirchenvorstände und Gemeindeausschüsse auch jetzt eine Alternative überlegen - und die war mehr als gelungen. Auch das Kreuz zwischen Neuen- und Altenkleusheim war wieder wunderbar geschmückt. © privat

Neuenkleusheim. Seit mehr als 300 Jahren ist die Pfingstprozession eine beliebte Tradition in den Dörfern Neuenkleusheim, Altenkleusheim und Rehringhausen. Zum zweiten Mal in Folge mussten die Einwohner jetzt aufgrund der Pandemie auf ihre „Drei-Dörfer-Prozession“ verzichten. Und so überlegten sich die Gemeindeausschüsse und Kirchenvorstände eine schöne Alternative…


Wer in Neuenkleusheim, Altenkleusheim oder Rehringhausen aufgewachsen ist, für den gehörte die Pfingstprozession fest in den Jahresplan: Immer beginnend in Neuenkleusheim mit einem Gottesdienst in den frühen Morgenstunden, ziehen zahlreiche Gläubige – begleitet vom Allerheiligsten, von Musikverein und Fahnenabordnungen – jährlich wechselnd entweder nach Altenkleusheim oder Rehringhausen.

Dort kehren die Gäste bei den Einheimischen ein, werden verpflegt und ziehen gestärkt in der Prozession wieder nach Neuenkleusheim zurück.

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Ein Weg, der schon Tage im Voraus von fleißigen Händen geschmückt wird. Prächtige Blumenteppiche zieren Jahr für Jahr die einzelnen Stationen. Blüten, Tannenspitzen und andere Dekorationen aus der Natur werden von den Frauen und Männern der Orte zu wunderbaren Gebilden zusammengesetzt. Kurzum: Die Pfingstprozession der drei Dörfer ist eine Gemeinschaftsaktion und ein bei allen beliebter Termin.

Konzept aus 2020 ausgebaut

Nicht so in diesem Jahr: Wie schon 2020, so musste die Prozession auch jetzt wieder aufgrund der Pandemie abgesagt werden. Aber ganz ausfallen lassen? Auf keinen Fall, dachten sich die Initiatoren, nahmen ihr Alternativ-Konzept aus dem vergangenen Jahr und bauten es aus. Und so machten sich auch im zweiten Pandemiejahr wieder – wie in den mehr als 300 Jahren zuvor – Frauen und Männer aus den Orten auf den Weg in die Natur und sammelten blühende Dekorationen.

In jedem der drei Dörfer wurde eine Station gestaltet: Am Kleusheimer Kreuz in Rehringhausen (über dem Osterfeuerplatz), am Kreuz auf dem Weg von Neuen- nach Altenkleusheim und am Kreuz auf der Kleusheimer Höhe (Bremer Stück). Alle Pilger waren eingeladen, ihre eigene, persönliche Prozession zu unternehmen, die geschmückten Stationen zu besuchen und dort einen kleinen Pfingstimpuls mitzunehmen.

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Da war mit Hilfe von Sägespänen und Tannengrün ein Weg dargestellt, auf dem mit blühenden Blumen geschmückte Stiefel Richtung Kreuz wanderten. Gesegnete Weihwasserfläschchen lagen ebenso zum Mitnehmen aus wie Sprüche, Buttons, Kerzen, gebackene Füße und Blumensamen.

Nicht die Pfingstprozession, die die Einwohner aus Neuenkleusheim, Altenkleusheim und Rehringhausen kennen und lieben – aber eine gelungene, schöne Alternative in Zeiten, in denen alles etwas anders laufen muss...

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