26 Jäger-Anwärter der Kreisjägerschaft Olpe stehen vor der Abschlussprüfung

Nach Verschiebung


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Karl-Josef Fischer und Thomas Kramarz (von links). von Sigrid Mynar
Karl-Josef Fischer und Thomas Kramarz (von links). © Sigrid Mynar

Olpe. Den letzten Vorbereitungsabend vor ihren staatlichen Abschlussprüfungen als Jäger haben am Dienstagabend, 11. August, 26 Männer und Frauen bei der Kreisjägerschaft „Kurköln“ Olpe absolviert.


„Normalerweise wären die Absolventen schon im April geprüft worden“, berichtete der Vorsitzende Karl-Josef Fischer. „Wir waren mit den Schulungsabenden schon fast durch, als im März der Corona bedingte Lockdown kam.“ Durch diese Zwangspause mussten die Kurse verschoben werden. Und auch jetzt musste die Kreisjägerschaft improvisieren.

Normalerweise finden die 54 Schulungsabende der sechsmonatigen Standardausbildung in der Jugendherberge Olpe statt, aber die dortigen Räumlichkeiten lassen die geforderten Sicherheitsabstände nicht zu. „Deshalb sind wir dem Heimatschutzverein Rhode wirklich dankbar, dass wir die große Schützenhalle nutzen können“, so Thomas Kramarz, Obmann für die Jungjägerausbildung.
Wildtierkunde an 24 Abenden
Den breitesten Raum der Ausbildung nimmt die Wildtierkunde mit 24 Schulungsabenden ein. „Relevante Artenkenntnisse und deren Zusammenhänge in der Natur spielen für Jäger eine wesentliche Rolle“, so Karl-Josef Fischer.

Und selbstverständlich auch der sichere Umgang mit Schusswaffen, der an 14 Abenden geschult wird. Praktisch wird dieses Wissen dann durch verschiedene Exkursionen ergänzt. Auch eine Hygieneschulung, die zum Erlangen der Sachkundeprüfung „Kundige Person“ führt und ein Anschuss-Seminar zählen zum praktischen Teil. „Alternativ können die Schulungen mit gleicher Stundenzahl auch in einem dreimonatigen Wochenend-Kompaktkurs absolviert werden“, erklärt Thomas Kramarz.
20 Prozent der Teilnehmer sind Frauen
„Meine Motive, diese Ausbildung zu machen, liegen vor allem im Tier- und Naturschutz. Ich bin auf diesen Aspekt durch TV-Reportagen aufmerksam geworden“, sagt die Teilnehmerin Dajana Albrod aus Kirchhundem-Böminghausen, die den „Jagdschein“ gemeinsam mit ihrem Freund Christian Bernhardt anstrebt. Sie gehört damit zu den etwa 20 Prozent Frauen, die die jährlichen Vorbereitungskurse absolvieren.
 von Sigrid Mynar
© Sigrid Mynar
Wildtierkunde, Waffenkunde, Jagdrecht, Land- und Waldbau, Jagdhundewesen sowie Landschafts- und Naturschutz sind die Fächer, die vom 24. bis 28. August vor einem fünfköpfigen Gremium geprüft werden. Beginnend mit der schriftlichen Prüfung, die NRW-einheitlich am 24. August stattfindet und gefolgt vom praktischen Teil „Schießprüfung“ am 25. August. Beim mündlichen Teil, der vom 26. bis 28. erfolgt, sind es jeweils zwei Prüflinge, die zwei Stunden lang ihre Fachkunde unter Beweis stellen müssen.
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Nach bestandener schriftlicher Prüfung können die anderen Teile bei Nichtbestehen wiederholt werden. Die etwaige Betreuung durch die Ausbilder ist dann kostenlos. Neben den reinen Kursgebühren von 950 Euro fallen Buch-, Munitions- und Prüfungskosten an, so dass der Jagdschein insgesamt 1.735 Euro kostet. Der nächste Schulungsblock startet am 22. September.
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