Wenn eine Bank die Schotten dicht macht

LP-Kommentar


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 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Langjährige Kunden einer ortsansässigen Bank fühlen sich in diesen Tagen im Stich gelassen. Seit Ende Juni bleiben die Türen der Sparda Bank in Lennestadt geschlossen. Es war der einzige Standort im Kreis Olpe. Einen Geldautomaten, der die Bargeldversorgung gewährleistet, wird es nicht geben.

Nicht einmal diesen möchte das Geldinstitut vor Ort lassen. Statt Bankberatern gelten künftig Mitarbeiter von Supermärkten und Discountern als Ansprechpartner in Sachen Bargeldversorgung. Geldeinzahlungen sind dort natürlich nicht möglich.
Bankberatung an der Supermarkt-Kasse?
Genau wie das Beratungsangebot: Zu einem Fonds wird man sich sicherlich nicht an der Supermarkt-Kasse beraten lassen können. Ebenso wenig, was über die Bank laufende Versicherungen, Riester-Rente oder die Beratung für einen Kredit angeht.

Die Bank hat sich verzockt. Betroffen von der Sparda Bank-Schließung in Lennestadt sind 3.700 Kunden. Viele davon werden sich wohl spätestens jetzt nach einer Alternative umsehen. Auch wenn die kahlen Stellen anderer Banken auch hier immer größer werden, sind diese mit eigenen SB-Centern um die Bargeld-Versorgung im Kreis Olpe bemüht.
Präsenz in Siegen und Lüdenscheid
Und zum Thema Sparda-Bank: Kundenbindung sieht anders aus. Für eine Ein- oder Auszahlung nach Lüdenscheid oder Siegen zu fahren, ist für die meisten Betroffenen wohl eher keine Option.

Auch wenn Überweisungen von vielen bereits ausschließlich und gerne online abgewickelt werden: Der Supermarkt ersetzt die Bank keineswegs. Und mal eben am Sonntag in den Laden rennen, um an Bargeld zu kommen, ist auch nicht drin. Nicht die besten Optionen für die Kunden, die dem Geldinstitut ihr Geld anvertrauen.

Nils Dinkel
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