Wallburgen im Sauerland: „Wir haben noch zu viel zu forschen“
Archäologe Dr. Manuel Zeiler referiert über die Kultur der Kelten vor über 2000 Jahren
- Lennestadt, 12.09.2017
Grevenbrück. Ein spannendes Kapitel in der Geschichte des Sauerlandes schlug am Freitagabend, 8. September, der Heimatverein Grevenbrück auf: Im Vorfeld des Tages des Offenen Denkmals referierte der Archäologe Doktor Manuel Zeiler über die Eisenzeit vor über 2000 Jahren und die eisenzeitlichen Wallburgen im heutigen Kreis Olpe.
Lob für ehrenamtliche Heimatforscher
„In den vergangenen zehn, 15 Jahren haben ihre Ideen unser Wissen über die Wallburgen enorm anwachsen lassen. Wolfgang Poguntke etwa hat die tollsten Funde aus der Zeit nach 500 vor Christus gemacht. Er hat mit und ohne Metalldetektor Entdeckungen gemacht, die den Kenntnisstand zu den Anlagen und darüber hinaus sogar zur eisenzeitlichen Aufsiedlung der Region grundlegend erweiterten.“
Auf den Elsper Heimatforscher gehen unter anderem die zahlreichen Funde auf der Meggener Wallburg zurück, darunter Fragmente eines Hohlbuckelarmringes, einer Bügeljochfibel, zahlreiche landwirtschaftliche Werkzeuge wie Pflugscharen Sensen, Sicheln sowie Beilklingen und einen Gürtelhaken aus der jüngeren Blütephase der Siegerländer Montanlandschaft im dritten bis zweiten Jahrhundert vor Christus.
Rund um die vier Wallburgen im Kreis Olpe finden sich jedoch bislang keinerlei Siedlungsnachweise, auch nicht in den Anlagen selbst. „Wir sind bis auf wenige Funde ahnungslos“, sagte Zeiler. Vermutlich lebten in der Mikroregion etwa insgesamt bis 1000 Menschen in kleinen Höfen. Auch bei der Frage nach der Funktion der Anlagen muss der Archäologe passen.