Waldfriedhof auf dem Klostergelände um Maria Königin

Initiatoren stellen Pläne vor


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Im Zentrum des bestehenden Klosterfriedhofes könnten Abschiedsfeiern stattfinden. von Kerstin Sauer
Im Zentrum des bestehenden Klosterfriedhofes könnten Abschiedsfeiern stattfinden. © Kerstin Sauer

Altenhundem. Ein Waldfriedhof auf dem Klostergelände rund um Maria Königin in Altenhundem: Wenn es nach den Vorstellungen des Trägervereins Gymnasium Maria Königin geht, dann soll dieser Wunsch Realität werden. Das haben die Initiatoren Michael Brüseken (Lehrer am MK), Hans-Gerd Mummel (Vorsitzender Trägerverein) und Berthold Schleime (ehemaliger Schulleiter) im Gespräch mit LokalPlus bestätigt.


Ruhige Idylle empfängt den Besucher in dem Waldstück oberhalb des Gymnasiums Maria Königin. Ein breiter, recht steiler Weg führt vom Trubel der Schüler weg, deren Stimmen hier oben nur noch dumpf zu hören sind. Zahlreiche Baumarten ragen hoch in den Himmel, durch ein kräftig grünes Blätterdach fallen einzelne Sonnenstrahlen auf den Klosterfriedhof. Die Natur hat hier die Oberhand gewonnen und sorgt für eine einmalige Atmosphäre.
 von Michael Brüseken
© Michael Brüseken
„Bis vor 25 Jahren wurden hier die Patres des Klosters bestattet“, weiß Michael Brüseken zu berichten. Der Lehrer für Deutsch und Kunst kennt sich hier oben bestens aus. Er war es auch, der schon vor Jahren den Gedanken hatte: Hier müsste ein Waldfriedhof entstehen.

Gemeinsam mit dem ehemaligen Schulleiter Berthold Schleime nahmen die Vorstellungen immer mehr Gestalt an – so konkret, dass sie die Pläne vor einiger Zeit dem Trägerverein des Gymnasiums vorstellten.
Keine Konkurrenz zu den Friedhöfen
Und sie stießen laut Hans-Gerd Mummel auf offene Ohren: „Vor rund drei Wochen hat der Vorstand gesagt: Ja, wir wollen diesen Weg weiter gehen mit dem Ziel, ein entsprechendes Angebot zu entwickeln“, erklärt Hans-Gerd Mummel. Und fügt sofort hinzu: „Wir möchten hier ein Angebot zu den bestehenden Bestattungsformen in Lennestadt machen und keine Konkurrenz zu den Friedhöfen der Kirchengemeinden sein.“

Dass sich das Areal oberhalb des Gymnasiums für einen Waldfriedhof eignet, steht außer Frage. Michael Brüseken: „Es gibt eine Bushaltestelle, der Ort ist also für jeden zu erreichen. Außerdem ist der Weg hier hoch zwar steil, aber Rollstuhl-gerecht.“ Der Klosterfriedhof solle als Zentrum bestehen bleiben, könne vielleicht sogar für die Abschiedsfeier genutzt werden.
Ein Ort der Abschiednahme
„Das alles hier“, sagt Michael Brüseken und umfasst die umstehenden Bäume mit einer Handbewegung, „soll ein Ort der Abschiednahme für Jedermann werden.“

Dabei, so betont Berthold Schleime, lege man großen Wert auf die christliche Ausrichtung. „Das ist die Chance, die wir sehen: Wir planen hier nicht im Sinne der Kommerzialisierung, sondern hier soll ein Waldfriedhof mit christlicher Orientierung in Anbindung an die Kirchengemeinden entstehen. Sozusagen eine Außenstelle zu den örtlichen Friedhöfen.“
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Waldfriedhof auf dem Klostergelände um Maria Königin
Wichtig ist den Initiatoren dabei, dass der MK-Waldfriedhof „so naturnah wie möglich bleibt“: Es solle eine Infrastruktur mit natürlichen Wegen geschaffen werden, statt Kerzen, Statuen und Blumen sollen einfache Plaketten an den Bäumen Hinweise auf den Verstorbenen geben. Denn, so erklärt Michael Brüseken: „Wir möchten keine anonymen Bestattungen.“

Bisher habe man im Stillen geplant und überlegt und hätte das auch gerne so in Ruhe weiter geführt, erklärt Hans-Gerd Mummel. Dass man mit der Idee jetzt an die Öffentlichkeit gegangen sei, sei einem Bürgerantrag geschuldet, der in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Mittwoch, 22. Mai, zur Diskussion stand: Dort wurde die Einrichtung eines Bestattungswaldes für Lennestadt gewünscht.
Positive Reaktionen
Um weiterhin im Boot zu bleiben, stellte Hans-Gerd Mummel, gleichzeitig CDU-Ratsvertreter in Lennestadt, während der Sitzung des HFA die Pläne des Trägervereins vor. „Die Reaktionen der anderen Fraktionen waren durchweg positiv“, freut er sich.

Gleichzeitig betont er: „Wir haben erstmal nur unsere Pläne vorgestellt. Im nächsten Schritt nehmen wir Kontakt zu den Kirchengemeinden vor Ort auf.“ Man stehe noch ganz am Anfang eines langen Weges, so Hans-Gerd Mummel weiter: „Es sind noch viele Fragen, vor allem rechtliche, zu klären.“
Ein langer Weg
Neben den Kirchengemeinden muss Kontakt zur Stadt Lennestadt, zur Landschafts- und zur Unteren Wasserbehörde aufgenommen werden. Gleichzeitig muss ein Partner gefunden werden, der eventuell die Trägerschaft des Waldfriedhofes übernimmt.

Auf die Initiatoren warten viel Arbeit, viele Gespräche und vor allem zahlreiche Behördengänge. „Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres ein Konzept ausgearbeitet haben, das wir den Mitgliedern des Trägervereins vorstellen können“, so Hans-Gerd Mummel.
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