Von Monstern, Kattas und unglaublichen Kunstwerken

Galileo-Park trotzt dem Wetter: Vor allem am Sonntag ließen es sich die Besucher gut gehen


Künstler Wilfried Berg aus Medebach zeigt mit seinen "Helfern" (rechts Serviceleiter Martin Rameil), aus welchem Blickwinkel man sein anamorphotisches Kunstwerk richtig erkennt. von s: Kerstin Sauer
Künstler Wilfried Berg aus Medebach zeigt mit seinen "Helfern" (rechts Serviceleiter Martin Rameil), aus welchem Blickwinkel man sein anamorphotisches Kunstwerk richtig erkennt. © s: Kerstin Sauer

Es war das Monster-Wochenende im Galileo-Park - doch wer davon ausging, dass sich große und kleine Besucher gruselten, lag falsch. Im Gegenteil: In erster Linie hatten alle Riesen-Spaß.


Dabei sah es am Samstag, 25. Juli, erst noch so aus, als würde das Event buchstäblich vom Winde verweht: Aufgrund des schlechten Wetters kamen nur wenige Besucher in den Galileo-Park. Doch Serviceleiter Martin Rameil zeigte sich optimistisch: "Für diese Wetterverhältnisse können wir noch zufrieden sein."
Hoffnung auf den Sonntag
Man hoffte aber doch auf den Sonntag - und der zeigte sich wetter-technisch von seiner besten Seite und lockte dementsprechend viele Besucher zu den Pyramiden - aus der nahen Umgebung, aber auch von weit her angereist. Und alle waren begeistert.
Kein Wunder, hatten sich die Veranstalter doch einiges für Alt und Jung einfallen lassen. Bereits am Samstag, hatte Shapoor Engineer beim Speed-Carving gezeigt, was er aus einem simplen Holzblock zaubern kann - nämlich einen Katta, einen kleinen Affen, wie es sie in naher Zukunft auch im Galileo-Park geben soll. "Der Bauantrag für ein Gehege ist gestellt", verriet Martin Rameil. Neben zahlreichen - auch auf Kinder zugeschnittene - Vorträgen und Führungen konnten sich die kleinen Gäste auf der Riesen-Rutsche, beim Monster-Schießen oder auf der Hüpfburg austoben.
Einer der Höhepunkte beider Tage war die Arbeit von Melina Berg und ihrem Vater Wilfried. Die beiden Straßenmal-Künstler aus Medebach zeichneten innerhalb von zwei Tagen eine Anamorphose: ein Bild, das im Raum eine eigentlich unmöglich zu erkennende Sache darstellt, sondern nur aus einem bestimmten Blickwinkel heraus ein korrektes Kunstwerk ergibt.
Immer weiter aufwärts
"Das ist eine Treppe, auf der man immer nur aufwärts geht", erklärte Martin Rameil, was die Künstler auf einem großen, auf dem Boden liegenden Plakat verewigten. Wo denn bitte? Künstler Wilfried Berg erklärte: "Es fehlen noch viele Details und Schattierungen, die Tiefe in das Bild bringen. Dann ist es einfacher zu erkennen."
Wilfried und Melina Berg - die ihr Hobby übrigens zum Beruf macht und Kommunikations-Design mit Fachrichtung Grafik studiert - reisen vor allem an den Wochenenden viel durch die Welt, gebucht von Menschen, Städten und Veranstaltern, die ihre Kunstwerke sehen möchten. Anders als im Galileo-Park, wo die beiden mit wetter-beständiger Farbe malten, bringen sie ihre unglaublichen Kunstwerke eigentlich mit Kreide auf die Straße: In Fußgängerzonen, auf Bürgersteigen, sogar auf ganzen Straßen. Die Dreidimensionalität ihrer Werke - immer in Gefahr, von einem Regenschauer weggeschwemmt zu werden - gaukelt den Betrachtern vor, über einem Abgrund zu schweben, auf einer kleinen Insel zu stehen oder mit einem Skateboard über einen Schlucht zu springen. Das fertige Kunstwerk soll einen festen Platz im Galileo-Park bekommen.
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