„Unser Laden“ in Halberbracht muss vorzeitig schließen
Kaufkraft im Ort rapide gesunken
- Lennestadt, 16.09.2017
- Von Patricia Korn
Patricia Korn
Redaktion
Halberbracht. Das Lebensmittelgeschäft „Unser Laden“ in Halberbracht muss vorzeitig zum 30. September schließen. Damit verlieren die Dorfeinwohner ein Stück Selbstständigkeit. Aber warum fahren viele Kunden lieber in den nahe gelegenen Discounter, statt im eigenen Dorfladen einzukaufen? Betriebsleiterin Dagmar Dittmar spricht auf LokalPlus-Anfrage über die Gründe für die Auflösung von "Unser Laden".
Dass nun das Lebensmittelgeschäft, das seit 2010 vom Inklusionsunternehmen „INTZeit-Arbeit“ betrieben wird, geschlossen werden muss, sorgt bei den Mitarbeitern für Enttäuschung. Zumal der Dorfladen vor allem mit Leidenschaft und weniger mit Blick auf Gewinn geführt worden sei.
Mit der Eröffnung des Lebensmittelgeschäftes in Halberbracht im Jahr 2010 sei die Idee verwirklicht worden, ein Geschäft zu eröffnen, in dem Menschen mit Assistenzbedarf intarbeiten. Die Tochtergesellschaft „INTZeit-Arbeit“ des Sozialwerks St. Georg habe dieses Konzept ermöglicht. Das Ziel: zu einer erfolgreichen Integration beitragen. Im Dorfladen in Halberbracht haben zwei Azubis ihre Ausbildung abgeschlossen.
Obwohl der Laden nun vor dem Aus steht, wertet Dittmar die knapp siebeneinhalb Jahre als Erfolg. Das Geschäft sei eine Bereicherung für den Ort gewesen. Besonders für die älteren Kunden, die kein Auto haben, sei das Einkaufen vor Ort ein Vorteil gewesen. „Auch Backwaren und einen Bring-Service haben wir für unsere Kunden angeboten“, erzählt Dittmar.
Ein Abverkauf der Waren ist derzeit nicht vorgesehen. Die Produkte sollen auf die beiden anderen Läden in Bad-Berleburg-Berghausen und in Bad Berleburg-Dotzlar verteilt werden. Bis zur Schließung soll der Dorfladen in Halberbracht unter der Woche von 7 bis 14 Uhr geöffnet sein.