Unkrautvernichter sickert in Bio-Fläche

Verärgerter Landwirt geht von gezieltem Sabotage-Akt aus


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Spaziergänger machten während eines Vatertag-Spaziergangs am 5. Mai eine besondere Entdeckung: Direkt an der B55 zwischen Oberelspe und Oedingen war ein 20-Liter-Spritzmittelkanister entsorgt worden, der das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat enthielt - direkt auf einer Bio-Weihnachtsbaumfläche. Der betroffene Landwirt geht von einem gezieltem Sabotage-Akt aus.


„Die Verpackung mit dem Mittel, das nur an profesionelle Anwender abgegeben wird, war auch noch zum Teil gefüllt, so dass die weißliche Brühe unverdünnt herauslaufen konnte“, zeigt sich der Eigentümer der betroffenen Fläche, Gregor Kaiser, verärgert. Die Spaziergänger hätten ihm von ihrem Fund berichtet und ihm den Kanister vorbeigebracht. Der Landwirt geht von einer Aktion aus, die sich gezielt seine Produktion von Bio-Weihnachtsbäumen richtet, weil er seit Jahren gegen die „Vielspritzerei“ von Glyphosophat deutlich Stellung bezieht. „Jeder, der so ein Gebinde kauft, kann es leer wieder zurückgeben. Und jeder weiß, wie damit umzugehen ist, nicht umsonst muss man einen Sachkundenachweis machen“, glaubt Kaiser nicht einen zufällige „Entsorgung“ des Behälters auf seinem Grund und Boden.„Wer mir so einen Kanister in die Fläche schmeißt, will, dass ich Ärger bekomme. Als Bio-Betrieb darf ich nämlich kein Glyphosat verwenden." Bei Glyphosat handelt es sich um ein Totalherbizid, um dessen weitere Zulassung seit Wochen im Parlament der Europäischen Union gestritten wird. Die Weltgesundheitsorganisation stuft das Mittel als krebserregend ein: Die Auswirkungen auf das Bodenleben und Grundwasser könnten gravierend sein. (LP)
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