Trotz Corona: 25.000 Euro für soziales Projekt in Brasilien

GymSL dankt allen Unterstützern


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Leo Wulff, Lakshmi Sujendran und Emil Schirmer (alle 7c, v.l.) zeigen: Dort leben die Menschen, die unsere Hilfe brauchen.  von privat
Leo Wulff, Lakshmi Sujendran und Emil Schirmer (alle 7c, v.l.) zeigen: Dort leben die Menschen, die unsere Hilfe brauchen. © privat

Lennestadt. Aufgrund der derzeitigen Lage konnte der Gebrauchtspielzeugmarkt am Gymnasium der Stadt Lennestadt in diesem Jahr nicht stattfinden. Trotzdem hat die Schule jetzt 25.000 Euro für ein soziales Projekt in Brasilien gespendet.


Corona-Pandemie 2020: „Das bedeutet das Aus für den Spielzeugmarkt in diesem Jahr!“ Diese Erkenntnis mussten die Verantwortlichen am Städtischen Gymnasium erst einmal verdauen. Spätestens seit den Sommerferien hatte es sich abgezeichnet, dass der alljährliche Gebrauchtspielzeugmarkt zugunsten des Brasilienprojektes nicht stattfinden würde.

Absage alternativlos

„Natürlich haben wir uns Gedanken über Alternativen gemacht“, berichtet Daniel Kalbfleisch, einer der Lehrkräfte, die das Projekt betreuen. „Aber die Dynamik der Pandemie verhinderte jede Planungssicherheit. Vor kurzem musste leider auch das Wickeln der beliebten Adventskränze abgesagt werden.“

Dank des riesigen Engagements der Schulgemeinde und der Spenden aus vergangenen Jahren war es dem Verein der Förderer von Nova Iguaçu möglich gewesen, einmalig 20.000 Euro zur Verfügung zu stellen, um in der Corona-Krise die Hilfsprojekte in Brasilien am Laufen zu halten.

Bernd Brieden (1. Vorsitzender des Vereins der Förderer des Hilfsprojekts Nova Iguacu, Brasilien), Simon Schnütgen (EF), Carina Duwe, Greta Hermes (EF) und Lehrer Daniel Kalbfleisch (v.l.). von privat
Bernd Brieden (1. Vorsitzender des Vereins der Förderer des Hilfsprojekts Nova Iguacu, Brasilien), Simon Schnütgen (EF), Carina Duwe, Greta Hermes (EF) und Lehrer Daniel Kalbfleisch (v.l.). © privat

Dennoch war allen Beteiligten mit Blick auf das kommende Jahr schnell klar, dass dies nicht wiederholt werden könne. Es blieb nur eins: Die Schulgemeinde musste über den Ernst der Lage in Brasilien informiert werden.

Den Anfang machte die ehemalige GymSL-Schülerin Carina Duwe, die Ende September ihre alte Schule besuchte, um Schülern der Jahrgangsstufe 5 und der EF anschaulich über ihr Auslandsjahr in Nova Iguaçu zu berichten.

Hinter dem Lächeln verbergen sich Probleme

In der brasilianischen Millionenstadt nahe Rio befinden sich die Einrichtungen des Sozialnetzwerks, das das GymSL seit Jahren unterstützt. Dort können u.a. zwei Kindertagesstätten, ein Waisenheim sowie eine Gesundheitsstation dauerhaft betrieben werden. In den Projekten habe Carina Duwe viele Kinder und Jugendliche kennengelernt, bei denen schnell klar geworden sei, dass sich hinter ihrem Lächeln große Probleme verbergen: „Viele Kinder wurden schon Opfer von Gewalt und leben in sehr instabilen Familienverhältnissen.“

Vor diesem Hintergrund unterstrich sie nochmals die Bedeutung des Engagements der Schüler: „Erst in den Einrichtungen des Sozialnetzwerkes erfahren viele Kinder die Liebe und Zuneigung, die sie benötigen."

Unterstützung von Eltern und Sparkasse

Darüber hinaus wurde in einem Elternbrief zu Spenden aufgerufen. Das vorläufige Ergebnis von mehr als 4500 Euro gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Projekte auch in Zukunft in Teilen fortgeführt werden können.

So war die Freude der Verantwortlichen umso größer, als vor wenigen Tagen die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem im Rahmen der Spendenaktion HEIMVORTEIL den Verein der Förderer von Nova Iguaçu zusätzlich mit einer Spende im Wert von 500 Euro bedachte.

Hilfe, die ankommt

Die Reaktionen der Brasilianer ließen nicht lange auf sich warten. Schon wenige Tage nach Erhalt eines Teilbetrages ließ Johannes Niggemeier, Theologe und Betreuer der Projekte vor Ort, die Beteiligten am GymSL wissen, dass mit den Geldspenden Hunderte Corona-Tests und die medizinische Behandlung der Ärmsten mitfinanziert werden konnten. Parallel dazu laufe eine Kampagne gegen den Hunger, die darauf abziele, mehr als 1.000 Familien mit Lebensmittelkörben in der schwierigen Situation zu helfen.   

Daniel Kalbfleisch zieht eine vorsichtige Zwischenbilanz: „Wir sind noch nicht am Ziel unserer Anstrengungen, aber die Bereitschaft zu spenden war einfach überwältigend. Ein herzliches Dankschön geht an alle Spender, die das Projekt seit Jahren und besonders in dieser schweren Zeit unterstützen.“

Zum Spendenkonto:

Wer das Projekt ebenfalls unterstützen möchte, kann dies unter Verwendung folgender Bankverbindung gerne tun

(Falls eine Spendenquittung benötigt wird, bitte als Verwendungszweck Namen und Adresse angeben):

„Verein der Förderer des Hilfsprojektes Nova Iguaçu (Brasilien) e.V.“

IBAN:   DE 16 4606 2817 0009 2021 00

BIC: GENODEM1SMA

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