"Ich kann einfach nicht verstehen, warum wir in Altenhundem nicht alle vier möglichen verkaufsoffenen Sonntage ausnutzen." Die Ungeduld war Ulrich Bartmann (Uli's Corner, Uli Fashion) anzumerken: Seit neun Jahren stellt er während der Mitgliederversammlung des Aktionsrings Altenhundem im "Ilot" diese Frage - und doch bleibt alles beim Alten. Doch es gibt Hoffnung: "Wir werden die Sache jetzt in den Stiel stoßen", versprach Alexander Kremer, 2. Vorsitzender des Aktionsrings.
Zur Erklärung: In Lennestadt dürfen die Geschäfte an vier Sonntagen im Jahr öffnen. Drei Termine stehen in Altenhundem fest: während des Frühlings-, des Herbst- und des Weihnachtsmarktes. Der vierte verkaufsoffene Sonntag hat seinen Platz im September, parallel zum Kartoffelmarkt in Grevenbrück. Und nicht alle Geschäftsleute in Altenhundem möchten an diesem Sonntag - kurz vor dem Herbstfest im Oktober - ihre Türen öffnen.
Alexander Kremer kennt das Problem. Seit Jahren wird in Altenhundem darüber diskutiert. Auch im Vorstand des Aktionsrings. "Sehr kontrovers", sagt er. Da gibt es die einen, die den vierten verkaufsoffenen Sonntag stark befürworten. Vor allem die Modehäuser. Und die anderen, die betonen: "Der September ist für uns ein toter Monat, da werden wir nicht öffnen."
Gastronom Andreas Cordes sprach Tacheles: "In der Gastronomie müssen wir auch immer öffnen, an guten wie an schlechten Tagen, bei Wind und Wetter." Einzig der Wunsch der Kunden zähle, betonte er - und schnitt gleich das nächste heikle Thema in der Altenhundemer Geschäftswelt an: Die Ladenöffnungszeiten.
Cordes: "Hier darf man nicht über einzelne Stunden sprechen, den Stundenlohn oder wann es sich lohnt zu öffnen. Es geht hier nur um eins: Wir sind eine schnuckelige kleine Stadt, in der man gut einkaufen kann." Kurz: Kernöffnungszeiten müssen her. Das betonte auch Michael Fischer (Modehaus Fischer): "Die Kunden müssen das Gefühl haben, dass es sich lohnt, nach Altenhundem zu fahren, um dort ihre Zeit gut nutzen und in Ruhe einkaufen zu können."
Alexander Kremer war sofort einverstanden: "Wir machen jetzt was fest und geben das dann als Empfehlung an die Mitglieder des Aktionsrings raus." Denn: Jeder Geschäftsmann, jede Geschäftsfrau darf natürlich selbst entscheiden, wann er öffnet und wann er schließt - die Empfehlung beruht letztlich nur auf der Hoffnung, dass sich möglichst viele Mitglieder anschließen.