Sanierung: Teil des Lennestädter Rathausdachs erhält Photovoltaik-Anlage

16.000 KW/h pro Jahr


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Die Höhenunterschiede des Flachdachs erschweren die Bauarbeiten. Das Dach über dem mittleren Ratssaal. von Stadt Lennestadt
Die Höhenunterschiede des Flachdachs erschweren die Bauarbeiten. Das Dach über dem mittleren Ratssaal. © Stadt Lennestadt

Altenhundem. Vielen wird es vermutlich bereits aufgefallen sein: Das Lennestädter Rathaus bekommt nach 35 Jahren ein neues Dach. Es ist die erste große Sanierungsmaßnahme seit dem Bezug im Jahr 1984. Das Dach wird in den nächsten Jahren in insgesamt fünf Abschnitten modernisiert. Der erste Teil erhält zudem eine Photovoltaik-Anlage.


Paul Kleffmann und Sergej Neu vom Bereich Hochbau sowie der Beigeordnete Karsten Schürheck erläuterten die Pläne im beziehungsweise auf dem Lennestädter Rathaus: Der erste Bereich, eine Fläche von 293 Quadratmetern, wird jetzt erneuert. Insgesamt ist die 1800 Quadratmeter große Dachfläche in fünf Abschnitte unterteilt und wird in den kommenden Jahren abgearbeitet, wenn nicht zwischenzeitig Abnutzungserscheinungen auftreten sollten. Bauabschnitt eins, der Bereich des großen und mittleren Ratssaals, soll in etwa fünf Wochen abgeschlossen sein.

„Es wird eine Warmdach-Konzeption verwendet, die gleichzeitig die Dämmung verbessern soll“, erklärte Kleffmann. Dabei handle es sich um eine solide, aber gleichzeitig komplizierte Bauweise. „Statt einer Dämmung von acht Zentimetern kommt nun eine bis zu 25 Zentimeter starke Styropor-Dämmung mit Gefälle zum Einsatz“, sagte Sergej Neu. Das Wasser soll somit direkt abfließen können.
90 Prozent Eigenverbrauch
Im Vergleich zum Kaltdach-Verfahren soll Gewicht eingespart werden, das dann jedoch für insgesamt 74 Photovoltaik-Module mit einem Maß von jeweils 1,5 mal 1,5 Metern aufgebraucht wird. Diese sollen jährlich durchschnittlich 16.000 Kilowattstunden Strom erzeugen. 90 Prozent dienen dem Eigenverbrauch, zehn sollen eingespeist werden. Der erzeugte Strom deckt den gesamten Jahresbedarf im Rathaus allerdings nicht ab. Die Photovoltaik-Anlage ist mit einer Summe von 38.500 Euro veranschlagt. Die Baumaßnahmen von Abschnitt eins belaufen sich auf 97.000 Euro.

Die Baumaßnahme sei wegen der unterschiedlichen Höhen kompliziert, sagte Kleffmann. Der Grundgedanke dahinter: „Das Dach ist alt. Es weist mittlerweile kleinere Beschädigungen auf“, sagte Neu. Das hätte zum Entschluss der Dacherneuerung geführt. Gerade im Bereich der Ratssäle wollte man kein Risiko etwaiger Beschädigungen durch eindringende Feuchtigkeit eingehen.
Planungen der weiteren Abschnitte laufen
Die Dachschicht ist künftig folgendermaßen gegliedert: Auf die Betonplatte des Rathauses wird eine Dampfsperre geschichtet. Darauf kommt eine etwa acht Zentimeter dicke Styro-Dämmlage. Es folgt die bis zu 25 Zentimeter starke Gefälledämmung. Daran knüpft eine zweilagige Bitumenbahn an. Ob die restlichen Bauabschnitte ebenfalls mit diesem Verfahren abgewickelt werden und ob weitere Photovoltaik-Anlagen verbaut werden, steht noch nicht fest. Dem Sozialpotentialkataster nach bietet sich jedoch nicht jeder Abschnitt des Lennestädter Rathauses für eine effiziente Photovoltaik-Anlage an.

Die Maßnahme erfolgt nicht zuletzt im Rahmen des 2017 in Lennestadt ins Leben gerufenen Klimaschutzkonzeptes. Außerdem gelte es, Energiesparverordnungen des Bundes einzuhalten. Für den Einsatz in Sachen Klimaschutz gibt es bei der Stadt Lennestadt unter anderem einen elektrisch betriebenen Dienstwagen, stromerzeugende Kraftwerke in Schulen oder den vermehrten Einsatz der LED-Beleuchtungstechnik. Bei den Baumaßnahmen am Gymnasium, der Feuerwehren Bilstein und Grevenbrück sowie der Turnhalle Altenhundem wird Geothermie (Erdwärme) verwendet.
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