Sandra Würde kreiert das letzte Abendmahl aus Gewürzen

Kunstwerk in der Saalhauser Kirche


  • Lennestadt, 05.10.2019
  • Von Christine Schmidt
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Sandra Würde aus Saalhausen hat wieder ein Kunstwerk zum Erntedankfest kreiert. von Christine Schmidt
Sandra Würde aus Saalhausen hat wieder ein Kunstwerk zum Erntedankfest kreiert. © Christine Schmidt

Saalhausen. Zimt, Leinsamen und Curry: Was sich nach einem indischem Rezept anhört, wird in der Saalhauser Kirche momentan als Kunstwerk präsentiert. Sandra Würde hat bereits zum fünften Mal ein Bild, das nur aus Gewürzen und Naturprodukten besteht, zum Erntedankfest gezaubert.


Die Haare sind aus Holzkohle, die Gewänder aus verschiedenen Gewürzen gemischt und der Rahmen wurde mit vielen Packungen Mehl angehäuft. Das Bild zeigt die Jünger zusammen mit Jesus an einer großen Tafel – das letzte Abendmahl.

Etwa 65 Stunden hat Sandra Würde an dem Bild gearbeitet – mit sehr viel Feingefühl. Dass es ein Bild zum Erntedankfest gibt, ist in Saalhausen schon Tradition.

Damit angefangen hatte ihre Vorgängerin Claudia Möhnig. Von ihr übernahm Sandra Würde irgendwann dann nicht nur die Aufgabe, die Kirche zu dekorieren, sondern traute sich auch an Kunstwerke aus Gewürzen.
Viel Lob der Besucher
„Mit der Zeit eignet man sich das so an“, erzählt die dreifache Mutter. Natürlich sei es viel Arbeit und koste viel Zeit, „aber es macht so viel Spaß“, lächelt die 43-Jährige. Vor allem, wenn man das tolle Feedback und Lob der Besucher bekommt.

„Es ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, dass es bei uns jedes Jahr ein Bild gibt“, sagt Sandra Würde. Die Leute fragen schon immer kurz vorher nach, wann es soweit ist. Teilweise kämen auch ganze Gruppen, um das Kunstwerk zu bestaunen.
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Zu bestaunen ist es tatsächlich. Das letzte Abendmahl ist durch die angehäuften Materialen erhaben und durch die Schattierungen wirkt es fast dreidimensional. „Sieht aus wie ein Teppich, meinte eine ältere Dame mal“, lacht Sandra Würde. Aber es sieht nicht nur schön aus, sondern riecht durch die verschiedenen Lebensmittel natürlich auch gut.

Um das Bild so hinzubekommen, braucht es schon viel Fingerspitzengefühl und eine ordentliche Portion Talent. Mit Pinzette und einem kleinen Messer setzt und schiebt die 43-Jährige sich die Gewürze zurecht. „Ich fange immer in der Mitte an und arbeite mich dann nach außen, sonst verwischt man ja alles.“
Nichts ist geklebt
Alles an dem Bild ist lose und nicht geklebt. Das sei eben das Besondere, was das Bild ausmache, so die Künstlerin. Deshalb ärgert es die Mutter auch, wenn manche Kirch-Besucher ihre Fingerabdrücke in dem Kunstwerk hinterlassen. „Aber die meisten erfreuen sich einfach an dem Bild“, erzählt sie. „Und dafür mache ich das auch.“

Viele Neugierige kämen auch und schauen Würde zu, während das Bild entsteht. „Hilfe habe ich aber keine“, sagt sie, „das würde nicht funktionieren, jeder hat ja irgendwie seine eigene Handschrift.“
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Auf einem kleinen Tisch liegen Fotos, die sich jeder für eine kleine Spende mitnehmen darf. Der Erlös kommt einem sozialen Projekt zugute. Außerdem kauft Sandra Würde davon neue Materialien. „Gut, dass wir ein Geschäft vor Ort haben, dieses Jahr musste ich da nochmal schnell Mehl nachkaufen“, sagt sie und lacht.

„Das letzte Abendmahl“ kann noch bis circa Mitte November in der Saalhauser Kirche bestaunt werden.
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