Pokern im Selbstversuch beim CPT-LA in Altenhundem

Der tiefe Fall nach der Pause


  • Lennestadt, 11.03.2018
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Nils Dinkel hat sich beim Charity-Poker-Turnier in Altenhundem an einen der Tische gesetzt. von Sinan Muslu
Nils Dinkel hat sich beim Charity-Poker-Turnier in Altenhundem an einen der Tische gesetzt. © Sinan Muslu

Altenhundem. Hunderte Pokerspieler aus ganz Deutschland haben sich am Wochenende, 9. und 10. März, wieder zum Charity-Poker-Turnier in Altenhundem versammelt. LokalPlus-Mitarbeiter und absoluter Poker-Anfänger Nils Dinkel hat den Turnierverlauf miterlebt. Eins vorweg: Wie oft im Sport, ist ihm die Pause nicht gut bekommen.


Seit 2012 findet das Turnier jährlich in Altenhundem statt. 49.000 Euro sind so für den guten Zweck zusammengekommen. Die Teilnahme ist für bis zu 540 Spieler in drei Heats möglich. Ich nehme an Heat zwei Teil.
 von Nils Dinkel
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Gespielt wird im Modus Texas Hold'em Poker. Jeder Teilnehmer erhält vom Dealer zwei Karten. Auf den Flop folgen drei Karten; eine jeweils auf Turn und River. Es gibt einen Dealer-Button. Dahinter liegen Small- und Big-Blind, der Mindesteinsatz, der beim CPT-LA alle 30 Minuten erhöht wird. Man hat die Möglichkeit zum Raise (erhöhen), Call (mitgehen) oder Fold (passen).
Erste Hand, erstes Fold
Um 9.40 Uhr betrete ich die Halle und melde mich an. Auf der Leinwand sehe ich später, an welchem Tisch ich spiele: Tisch fünf, Platz zwei. Mir gegenüber sitzt Dani, ein ehemaliger Schulfreund. Dann startet das Turnier. Meine erste Hand ist Dame 7. Bei mir liegt der Dealer-Button. Ich folde. Direkt anschließend spiele ich meine erste Hand. König 9, suited (gleiche Farbe). Meine Hoffnungen auf eine Straße oder einen Flush schwinden auf dem Flop dahin. Ich folde.
 von Sinan Muslu
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Mit 4 und 5 Kreuz spiele ich meine erste Hand aus. Wieder keine Straße oder Flush. Ich verliere einige Chips meines 5.000er Stacks. Im Nachhinein betrachtet, war es ziemlich unüberlegt, was ich da gemacht habe. Um 10.35 Uhr habe ich mein erstes Ass, ich treffe wieder nicht. Dass ich kurz darauf meine zwei Paare nach dem Flop weggeworfen habe, war dann mal eine richtige Entscheidung.
„Seat Open“
Ein Kontrahent hat einen Straight Flush, eine sehr gute Hand. So gut, dass der erste Spieler von unserem Tisch fliegt. „Seat Open“ heißt es seitens der Dealerin. Ein Mitspieler hat sich eine gute Turnierbasis geschaffen. Dann halte ich ein Paar in den Händen: Doppel 6. Ich kann einige Chips abgreifen, spiele aggressiv und gewinne. Kurz darauf kommen mir Ass und Bube teuer zu stehen. Mein Stapel Chips schrumpft auf die Hälfte. Glück im Unglück, denn ein weiterer Spieler muss den Tisch verlassen.
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Pokern im Selbstversuch beim CPT-LA in Altenhundem
Das Turnier bereitet mir Spaß. Immer wieder bringt es mich ins Schwitzen. Wahnsinn, was zwei Karten auf der Hand anrichten können. Einige namhafte Pokerspieler sitzen an den Tischen. Aus der ganzen Halle sind klappernde Geräusche von gesetzten Chips wahrzunehmen.
Erfolg mit Bubenpaar
Mit Ass und 10 treffe ich gleich zwei Paar. Langsam kämpfe ich mich zurück. Nun geht es Schlag auf Schlag. Mit einem Bubenpaar gehe ich in die Offensive. Mein Raise wird gecallt. Der Flop bietet nur kleine Karten. Der Gegner setzt. Ich gehe All in. Er hat geblufft und foldet. Dass mein sympathischer Nachbar kurz darauf den Tisch verlassen muss, geht dann wohl etwas auf meine Kappe.

Ich habe einen König auf der Hand. Auf dem Flop treffe ich einen Drilling und mache einen dummen Fehler: Ich biete, nachdem alle gecheckt haben. Alle gehen raus. Da war mehr drin. Endlich ist Pause. Mit 6.100 Chips bin ich gut aufgestellt.
Nach der Pause wird es teuer

Doch nach der Pause lassen die Karten zu wünschen übrig. Die Blinds liegen bei 200/400. Das nächste „gute“ Blatt entscheidet über meine weitere Teilnahme am Turnier. 135 von 156 Spielern nehmen noch teil. Der Dealer gibt mir ein Ass und eine Dame. Ich schiebe meine letzten Chips in die Mitte: „All in!“ Einer callt. Die anderen folden. Es kommt zum Showdown. Ich decke meine Karten auf. Der Kontrahent zeigt einen König und einen Buben. Ich bin in der besseren Position. Flop und Turn werfen nichts ab, der River bricht mir jedoch das Genick: ein König! Es folgt das obligatorische “Shake Hands„ und dann heißt es „Seat Open“. Ich bin raus. Es ist erst 12.12 Uhr.


Mein erstes Poker-Turnier ist vorbei. Zwei Stunden voller Konzentration, Anspannung und vor allem ganz viel Freude am Spiel liegen hinter mir. Eine tolle Veranstaltung. Ich hoffe, dass die Organisatoren die Veranstaltung mit karitativem Zweck noch viele Jahre aufrecht erhalten werden.

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Ein gesonderter Bericht zum Poker-Turnier ist bei LokalPlus online.
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