Die Junge Philharmonie Lennestadt und die Chöre Aviva, Gaudium und Junger Chor Eslohe laden mit ihrem musikalischen Leiter Michael Nathen für den 28. und 29. Mai zur Night of Sounds in Grevenbrück ein. Rund 150 Musiker verwandeln die Schützenhalle an beiden Abenden in einen Konzertsaal und präsentieren Werke aus Operette, Film, Musical sowie der modernen Popmusik.
Vor etwa sechs Jahren hatten Michael Nathen, David Löher (MC Gaudium) und Klaus Winkelmeyer (Junger Chor Eslohe) die Idee mit Laien- und semiprofessionellen Musikern aus der Region ein Konzerterlebnis für die Region zu entwickeln, das es so eigentlich nur in den großen Hallen der Städte gibt. Mit dieser Idee fanden sie in Nicole Teipel (Frauenchor Aviva) und Sebastian Behrensmeyer (Junge Philharmonie Lennestadt) sofort eifrige Mittstreiter. Das Vorbild sind die sogenannten Promenadenkonzerten, die es seit vielen Jahren in England gibt. Darin vermischen ein großes Sinfonieorchester und ein großer gemischter Chor verschiedene Genres der Musik zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis. Dieses Format zu übertragen und dem Sauerland seine ganz eigenen „Royal Alberts Halls“ zu geben, ist in den letzten Jahren bereits erfolgreich in Elspe, Attendorn, Medebach und Schmallenberg gelungen.
Mit der Jungen Philharmonie Lennestadt hat die Gemeinde Lennestadt das große Glück ein eigenes und ehrenamtliches Sinfonieorchester zu haben. Mit dem Ziel jungen Musikern eine Möglichkeit zu bieten klassische Musik in einem Orchester zu erleben wurde die „JPL“ im Jahr 2001 gegründet. Seither lassen es sich auch Profi-Musiker der Region nicht nehmen, die Konzerte als festen Termin im Kalender einzutragen. Sie freuen sich darauf Nachwuchsmusikern ihre Erfahrungen weiterzugeben und umgekehrt Teil dieser beherzten Natürlichkeit und Leidenschaftlichkeit des gesamten Ensembles zu sein. Bei der Night of Sounds wird die Junge Philharmonie mit etwa 60 Musikern als klassisches Sinfonieorchester besetzt sein.
Die drei Chöre bilden einen großen gemischten Chor mit etwa 100 Sängerinnen und Sängern. Dieser Chor wird mit Solo-Stücken auftreten, Solisten begleiten und natürlich mit dem Orchester einen imposanten klassischen Klangkörper bilden. Mit dieser Kombination ist es möglich große Werke aus der Oper (in diesem Jahr z.B. den Zigeunerchor aus dem Troubaudur von Giuseppe Verdi) authentisch zu interpretieren oder Stücke der Popmusik neu zu erfinden.
Das Publikum kann sich auf ein stimmiges Gesamtpaket freuen, das für alle Geschmäcker und Genrationen etwas bereithält und jede Menge Überraschungen beinhaltet. So wird das Publikum z.B. auf eine Zeitreise in die 80er Jahre mitgenommen. Bei einem Medley aus bekannten Serienmelodien dieser Zeit (u.a. Captain Future, Dallas, Falcon Crest) kann in Erinnerungen geschwelgt werden. Michael Nathen und der Arrangeur Tobias Schütte aus Oberkirchen haben die Arrangements individuell für die Veranstaltung geschrieben und u.a. das Stück „Solang man Träume noch leben kann" der Münchener Freiheit zu einem sinfonischen Werk umgearbeitet, das von Chor und Orchester gespielt wird. Zum 100. Geburtstag von Frank Sinatra, darf natürlich auch eine Hommage an diesen Ausnahmekünstler nicht fehlen. Real Classic heißt es gleich zu Beginn des Konzerts, wenn „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss erklingen wird. Dieses Werk hat Michael Nathen um einen Chorsatz für die rund 100 Sängerinnen und Sänger ergänzt, so dass von Anfang an Gänsehaut garantiert ist. Grundgefühle ansprechen und mehrere Ebenen der Musik bedienen, wird der Chor auch mit seinen Solostücken: „The Lord bless and keep you“ ist beispielsweise ein Stück aus Südafrika, das unter die Haut geht. Darüber hinaus wird es Stücke von Udo Jürgens („Ihr von Morgen“ und „Schenk mir noch eine Stunde“) oder eine Erinnerung an den legendären Jerry Lewis und den „Typewriter“ geben.
Michael Nathen und Stimmbildnerin Christa Maria Jürgens beschreiben die musikalische Herausforderung wie folgt: „150 Menschen auf den Punkt zu fokussieren und eine motivierte, konzentrierte Leistung zu erbringen, das ist unser Ziel. Dabei bearbeiten wir Stücke, die für Solisten, Orchester und Chor anspruchsvoll sind. Die Kombination verschiedener Genres stellt gesangstechnisch für den Chor eine große Herausforderung dar. Zudem spielen wir in Hallen, die seinerzeit nicht als Konzertsäle ausgelegt wurden und somit eine akustische Herausforderung darstellen. Das technische Gesamtergebnis mit Ton- und Lichttechnik erleben wir auch erst immer kurz vor der Aufführung gemeinsam. Wenn wir nach der Generalprobe so richtig warmgelaufen sind, spüren wir die Energie, die von dem gesamten Team freigesetzt wird. Für die Choristen ist es jedesmal wundervoll in diesem Klangkörper aus etwa 100 Stimmen dieses „Massenchorgefühl“ zu haben und dann mit dem Orchester als rotem Teppich regelrecht in Harmonien zu baden.“
Das Publikum darf sich auf zahlreiche Soli von Instrumentalisten und Sängern freuen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sind Christa Maria Jürgens, Ralf Schmidt und Simone Kaiser ein eingespieltes Gesangstrio. Christa Maria Jürgens ist Stimmbildnerin aller drei Chöre und wird in diesem Jahr als Solistin „Both Sides now“ von Joni Mitchell interpretieren. Unvergessen ist das Nessum Dorma von Tenor Ralf Schmidt aus der ersten Night of Sounds im Jahr 2011.