Eigentlich waren sie davon ausgegangen, dass es nicht alle auf zwei Rädern ins Ziel schaffen würden. Doch letztendlich kamen alle acht „Kettenquäler“, die in Maumke auf ihren Mofas gestartet waren, am vergangenen Samstagnachmittag, 14. Mai, am Nürburgring an – nach rund zehn Stunden und 160 Kilometern über Landstraßen und Feldwege. Und trotz zahlreicher mitunter schwerwiegender Materialschäden und Pannen.
Vor ein paar Monaten war die Idee entstanden. „Aus einer Laune heraus“, sagt André Friedrichs. Er ist eines von insgesamt zwölf Mitgliedern, die dem Maumker Kegelclub „Fantabande“ angehören. Acht entschlossen sich zu dem ungewöhnlichen Trip, schafften Mofas an, brachten diese in Schuss. Ließen „Kutten“ anfertigen, schwarze Jeansjacken mit abgeschnittenen Ärmeln und dem selbstironischen Aufnäher „Kettenquäler“ auf dem Rücken. Und tippten laut Friedrichs darauf, dass es „zwei, drei Leute sicherlich nicht schaffen werden bis in die Eifel“. Aus diesem Grund begleiteten zwei weitere Mitglieder des Kegelclubs die Mofafahrer in einem Kastenwagen, an Bord Wasser, Sprit und das nötigste Werkzeug.
Der Materialverschleiß begann noch vor Fahrtantritt. Als es am Freitagnachmittag in Maumke losgehen sollte, riss bereits die erste Kette. An einem weiteren Mofa riss einem Fahrer der Gaszug. Irgendwann hinter Wenden verabschiedete sich die erste von zwei Tachowellen. Und dann, kurz vor Waldbröl im Süden des Oberbergischen Kreises, ging einem der „Kettenquäler“ im Dunkeln der Sprit aus. Mitten im Wald. Mit Wasserflaschen zapften die anderen Fahrer aus ihren Mofas Sprit ab. So schaffen sie es mit mehr als zweieinhalb Stunden Verspätung bis zur Pension, dem Nachtlager und Ziel der ersten Etappe.
Der zweite Tag begann mit einem abgerissen Auspuff. „Das war die Quittung dafür, dass wir auch über zahlreiche Wald- und Feldwege fahren mussten“, sagt André Friedrichs. Insgesamt legten die „Kettenquäler“ rund 160 Kilometer auf Land- und Bundesstraßen, zum Teil auf Fuß- und Radwegen zurück. Durchschnittsgeschwindigkeit: circa 30 Stundenkilometer. Dauer: circa zehn Stunden. Die Pausen, von diversen Pannen erzwungen, nicht mitgerechnet.