Mit dem Fahrrad auf dem Pilgerweg: Mateusz Steringer hat die Hälfte geschafft

Lennestädter auf dem Camino Francés


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Mateusz Steringer hat seinen Geburtstag in Burgos verbracht. von s: Mateusz Steringer
Mateusz Steringer hat seinen Geburtstag in Burgos verbracht. © s: Mateusz Steringer

Lennestadt. Das erste Zwischenfazit fällt positiv aus. „Ich hatte viele coole Begegnungen“, sagt Mateusz Steringer. Der gebürtige Lennestädter und mittlerweile Wahl-Düsseldorfer ist auf Pilger-Tour, ist zur Selbstfindung auf dem Jakobsweg „Camino Francés“ in Spanien unterwegs. LokalPlus begleitet Steringer auf seiner Reise. Er bestreitet den Weg auf seinem Mountainbike.


Von Pamplona sollte es am Dienstag, 15. Mai, weiter nach Logroño gehen. „Die 104 Kilometer lange Strecke ist gut verlaufen“, sagte Steringer. „Auf der Fahrt hatte ich den ganzen Tag Gegenwind.“ Besondere Ereignisse habe es auf dem Weg bisher nicht gegeben. „Mir ist aufgefallen, dass auf einigen Kirchendächern Störche sitzen“, so der Radfahrer. Abends checkte er in einer „AirBnb“-Location ein, um sich von den Strapazen der vielen Kilometer zu erholen.

Am Mittwoch, 16. Mai, wollte Steringer dann endlich Burgos erreichen. Eine Distanz von 116 Kilometern und 1250 Höhenmetern. Hier wollte der langjährige Altenhundemer am Donnerstag, 17. Mai, seinen Geburtstag verbringen. „Die Strecke erwies sich als äußerst anspruchsvoll. Nach den 104 Kilometern vom Vortag wäre die Distanz für mich zu viel gewesen“, sagte Steringer.
Übernachtung in Herberger
Daher legte der 28-Jährige kurzerhand nach 70 Kilometern und 780 Höhenmetern ein weiteres Zwischenziel in Belorado ein. „Bis hierher zu gelangen, hatte es echt in sich“, so der Pilger. „Da Belorado nur ein sehr kleiner Ort ist, musste ich dort in einer Herberge übernachten, obwohl ich das eigentlich versucht habe, das zu vermeiden.“ Immerhin: In der Unterkunft lernte er einige Pilger kennen, die wie er in St-Jean-Pied-de-Port gestartet waren. Sie seien bereits – unabhängig voneinander – zehn bis 14 Tage unterwegs gewesen.
 von Mateusz Steringer
© Mateusz Steringer
Nun musste Steringer an seinem Geburtstag doch noch in die Pedale treten. Noch etwa 50 Kilometer hatte er bis zum nächsten Zwischenstopp in die Pedale zu trampeln. „Burgos ist eine große Stadt, in der es viel zu sehen gibt und man auf viele Leute trifft. Hier kommt keine Langeweile auf“, sagte Steringer euphorisch.

„Käffer“ wie Belorado seien für einen Tagesaufenthalt dagegen eher unattraktiv. „Hier hätte ich meinen Geburtstag nicht verbringen wollen“, so Steringer. Die kraftraubenden Tage machten sich übrigens auch in Form von Gewichstverlust bemerkbar: Vier Kilo hat der Wahl-Düsseldorfer bislang nach eigenen Angaben verloren.
Die Hälfte geschafft
Die Hälfte des mehr als 800 Kilometer langen Jakobsweges Camino Francés brachte Steringer dann am Freitag, 18. Mai, hinter sich. Am Samstag erreichte er León. „Es ist schon sehr anstrengend, aber ich bereue diesen Schritt überhaupt nicht“, sagte der 28-Jährige. Zeitweise hätte er sich gewünscht, dass ihn jemand unter dem Motto „Geteiltes Leid ist halbes Leid“ begleitet hätte. Weiterhin visiert er das Ziel Santiago de Compostela an, den Endpunkt des Jakobswegs.

Fortsetzung folgt.
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