Leserbrief: „Lidl baut nicht nachhaltig“

Nach Vorstellung im Lennestädter Ausschuss


Symbolfotos Leserbrief von Grafik: Sophia Poggel
Symbolfotos Leserbrief © Grafik: Sophia Poggel

Altenhundem. Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen wurden vergangene Woche die Pläne zum Lidl Neubau vorgestellt (LP berichtete). Von den Anwesenden gab es Zustimmung. Unsere Redaktion hat zu dem Thema jetzt folgender Leserbrief von Engelbert Prevorcic erreicht:


„In Altenhundem will das Unternehmen einen neuen Markt anstelle des vorhandenen bauen - größer und schöner und vor allem öko. Die jährlichen CO2-Emissionen sollen gegenüber dem jetzigen Gebäude um 55t sinken, nur regenerative Energie zum Betrieb genutzt werden.

„Ökologischer Frevel“

Das hört sich gut an und der Umweltausschuss war mehrheitlich beeindruckt. Leider wird keine Gesamtbilanz gezogen: Vorhandene Gebäude quasi sofort nach der wirtschaftlichen Amortisation wieder abzureißen und neu zu errichten (wie Lidl das sehr häufig macht), ist ein ökologischer Frevel. Die komplexe Erzeugung von Zement, Metallen, Bauelementen erfordert hohe Energiemengen mit der entsprechenden Emission in die Atmosphäre.

Mit dem „Klima-Rucksack“ der beiden vorangegangenen Märkte (ein Neubau wäre das 3. Gebäude in gut 30 Jahren!) müsste die Verkaufsstelle gedanklich zusätzlich belastet werden.

Kurze Nutzungsdauer bringt keinen positiven Klimaeffekt

Es ist ganz sicher kein positiver Klimaeffekt mit einer so kurzen Nutzungsdauer von Gebäuden zu erreichen, trotz aller Ökotechnik. Im Bauwesen wird deswegen immer häufiger die Forderung nach Weiternutzung/Umbau von Gebäuden gegen Abriss/Neubau gestellt. („Graue Energie“)

Das jetzige Gebäude ökologisch zu ertüchtigen mag für Lidl unwirtschaftlich sein, für das Gemeingut „Klima“ wäre es die deutlich bessere Entscheidung.“

Engelbert Prevorcic, Hachen 2, Lennestadt

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