Kreisverkehr in Grevenbrück: Fahrradfahrer gefährden sich und Autofahrer

Besorgter Anwohner


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Der Kreisel an der B55/K7 birgt seine Gefahren für Rad- und Autofahrer, wenn Vorfahrtsregeln missachtet werden. von Nicole Voss
Der Kreisel an der B55/K7 birgt seine Gefahren für Rad- und Autofahrer, wenn Vorfahrtsregeln missachtet werden. © Nicole Voss

Grevenbrück. „Sightseeing“ nennt Wolfram Greitemann den Blick aus dem Fenster auf den Kreisel an der B55/K7 vor seiner Haustür. Nur handelt es sich nicht um die Besichtigung von städtebaulichen Sehenswürdigkeiten. Dem Inhaber einer Druckerei gefriert so manches Mal das Blut in den Adern.


Besondere Sorgen bereiten dem Grevenbrücker die Fahrradfahrer, die nach seiner Aussage über den Zebrastreifen brettern, ohne nach links oder rechts zu schauen.
Radfahrer nehmen sich unberechtigt Vorfahrt
„Die Fahrradfahrer sind teilweise sehr egoistisch und nehmen sich die Vorfahrt, die sie nicht haben. Es ist ein Fußgängerüberweg und kein Fahrradweg. Ich mache mir ernsthaft Sorgen, dass mal jemand an der Hauswand landet. Die Autofahrer machen so manches Mal einen Handstand auf der Vorderachse“, bringt es Greitemann auf den Punkt.

Er gibt dabei zu bedenken, dass die Sicht für die Autofahrer aus Richtung St. Claas durch eine Hecke sehr eingeschränkt ist. Der besorgte Anwohner meint außerdem, dass Öffentlichkeitsarbeit wichtig sei, um die Fahrradfahrer zu sensibilisieren.
Radfahrer sollten absteigen
Laut seiner Aussage würde es helfen, wenn die Radfahrer einfach absteigen und das Fahrrad über den Fußgängerüberweg schieben. Eberhard Zimmerschied von Straßen.NRW schaute sich die Sitúation vor einiger Zeit vor Ort an und machte Wolfram Greitemann auf die rechtlichen Grundlagen (18 Meter Durchmesser sind erlaubt, Bundesstraße) und die dadurch fehlende Handhabe von Straßen.NRW aufmerksam.

Der Kreisverkehr bereitet Wolfram Greitemann wenig Freude. Die Durchfahrt auf sein Grundstück ist nach seiner Aussage lediglich geduldet und könne jederzeit widerrufen werden.
 von Nicole Voss
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Laut Aussage des Druckerei-Inhabers sind durch die mit gefühlt hoher Geschwindigkeit über den Kreisel fahrenden Lkw bereits zusätzliche Risse in seinem Haus entstanden. In diesem Zusammenhang befürchtet Greitemann einen sinkenden Wert seiner Immobilie.

Den Hausverkauf empfindet der Grevenbrücker damit trotz der guten Infrastruktur des Ortes als schwierig. „Wir hätten gerne eine Anforderungs-Ampel hier gehabt, aber das war ja leider nicht möglich“, bedauert Greitemann.
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