Klaus Kreikemeier hört nach sieben Jahren als Schiedsmann in Lennestadt auf

Jürgen Ohm ist neuer stellvertretender Streitschlichter


  • Lennestadt, 21.04.2017
  • Von Christine Schmidt
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Klaus Kreikemeier (zweiter von rechts) gab sein Amt als stellvertretender Schiedsmann für Lennestadt an Jürgen Ohm (zweiten von links) weiter. von Christine Schmidt
Klaus Kreikemeier (zweiter von rechts) gab sein Amt als stellvertretender Schiedsmann für Lennestadt an Jürgen Ohm (zweiten von links) weiter. © Christine Schmidt

Lennestadt. Wenn es zu Nachbarschaftsstreitigkeiten im Raum Lennestadt kam, war er jahrelang Ansprechpartner: Klaus Kreikemeier. Am Freitag, 21. April, hat er sein Amt als stellvertretender Schiedsmann niedergelegt. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger Jürgen Ohm im Amtsgericht Grevenbrück vereidigt.


Von 2010 bis 2016 war Kreikemeier Hauptschiedsmann für die Stadt Lennestadt. Im April vergangenen Jahres übernahm er den Posten des stellvertretenden Streitschlichters - als Übergangslösung, als erfahrener „Platzhalter“ für einen geeigneten Nachfolger. Erster Schiedsmann ist seitdem Meinolf Schmitz.  

In seiner Zeit begleitete Klaus Kreikemeier 35 Fälle und damit rund alle zwei Monate eine Streitigkeit. Die höchste Anzahl in einem Jahr waren zwölf Verfahren. Schiedsmänner versuchen, in Fällen von Beleidigungen, Körperverletzungen oder Nachbarschaftsstreitigkeiten zu schlichten. Letztgenannte zählen laut Kreikemeier zu den häufigsten Fällen, bei denen er eingeschaltet wurde.

Lehnt ein Staatsanwalt das öffentliche Interesse an einer Strafverfolgung ab, werden die Konflikte zur Aufgabe der Schiedsmänner. Diese dürfen zwar keine Urteile sprechen, aber sie vermitteln zwischen den einzelnen Parteien und erstellen Vergleiche. Die Streitparteien sparen sich den Gang vor Gericht und möglicherweise hohe Prozesskosten, wenn sie einen ehrenamtlichen Streitschlichter aufsuchen. Für die Konfliktlösung fallen lediglich Kosten von 30 bis 40 Euro an.
Kreikemeier löst 50 Prozent der Konflikte
Seine Erfolgs- bzw. Schlichtungsquote liege bei 50 zu 50, erklärt Kreikemeier. Der 68-Jährige fügt hinzu, dass es teilweise auch sehr kuriose Fälle und auch „Dauergäste“ gegeben habe in seiner Amtszeit. Durchschnittlich verbrachte er mit den Verfahren circa eine bis eineinhalb Stunden. „Die Spannung zwischen den Parteien abzubauen, braucht eben seine Zeit“, so der Altenhundemer. 

Als stellvertretender Schiedsmann sei es selten, dass man überhaupt eingreifen muss, erklärt Eva Heuel, Direktorin des Amtsgerichts. Der zweite Streitschlichter komme nur bei längerer Krankheit des Hauptschiedsmannes oder bei Befangenheit zum Einsatz. Heuel dankte Klaus Kreikemeier für seine jahrelange Unterstützung und betonte, dass er eigentlich „unersetzlich" sei. „Bei den Telefonaten habe ich immer gemerkt, dass Herrn Kreikemeier viel daran gelegen hat“, sagte Heuel. Karsten Schürheck von der Stadt Lennestadt dankte Kreikemeier mit einem Präsent.
Schiedsmänner arbeiten ehrenamtlich
Anschließend kam es zur Vereidigung Jürgen Ohms. Der 52-jährige Altenhundemer ist seit 28 Jahren hauptberuflich beim Kreis Olpe tätig. Zurzeit arbeitet er im Gebäudemanagemt der Kreiswerke. In Zukunft wird sich Jürgen Ohm als stellvertretender Schiedsmann mit Fällen wie Nachbarschaftsstreitigkeiten auseinandersetzen.  

Für die Kommunen Lennestadt, Finnentrop und Kirchhundem stehen jeweils drei Hauptschiedsmänner und jeweils drei Stellvertreter zur Verfügung. Die Arbeit wird auf ehrenamtlicher Basis geleitet.
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