„Ich will nicht in Watte gepackt werden"

Vanessa Blöink ist seit zwölf Jahren in der Feuerwehr / „Frauen und Männer ergänzen sich gut"


Vanessa Blöink ist in zwölf Jahren bei der Feuerwehr aktiv. von Nils Dinkel
Vanessa Blöink ist in zwölf Jahren bei der Feuerwehr aktiv. © Nils Dinkel

„Wir brauchen mehr Frauen bei der Feuerwehr“, forderte NRW-Innenminister Ralf Jäger jüngst. 37 Frauen sind in den freiwilligen Feuerwehren des Kreises Olpe aktiv. Insgesamt engagieren sich mehr als 1600 Ehrenamtliche. Vanessa Blöink ist seit zwölf Jahren bei der Feuerwehr, zudem Frauenbeauftragte der Stadt Lennestadt und Ansprechpartnerin für Mädchen in der Jugendwehr.


Blöink ist 22 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Kickenbach und gehört der Löschgruppe Kickenbach-Langenei, Löschzug 4, an. Außerdem ist sie in der Löschgruppe Elspe tätig, da sie dort als Werkzeugmechanikerin arbeitet. Durch ihre Familie hate sie von ihrer Kindheit an Kontakt zur Feuerwehr. Dementsprechend früh fand Blöink Gefallen an dem Ehrenamt als Brandbekämpferin. Nachdem sie das Mindestalter erreicht hatte, trat sie daher der Jugendfeuerwehr bei. „Als ich anfing, waren kaum Frauen bei der Feuerwehr tätig. Heute ist das normal“, sagt Blöink. Obwohl Frauen immer häufiger bei der Wehr aktiv sind, fehlen manchmal noch separate sanitäre Anlagen und Umkleideräume. Auch bei der LG Kickenbach-Langenei. „Mich stört das aber nicht. Damit bin ich groß geworden“, sagt Blöink. Bei der Feuerwache seien diese aber in Planung. Die meisten anderen Gerätehäuser seien mit sanitären Anlagen, auch für Frauen, ausgestattet.
„Wir sind ein Team, das sich ergänzt“
Bei der Ausrüstung gibt es hingegen weniger Probleme: So bekam Vanessa Blöink eine auf ihre Statur zugeschnittene Damenjacke sowie kleinere Atemschutzmasken. „Bei der Zusammenstellung gab es größenbedingt einige Schwierigkeiten. Diese wurden umgehend bewältigt, um mir die Arbeit unbeschwert zu machen“, sagt sie. Auch mit den Geräten sieht sie kein Problem: „Man geht ja als Frau nicht zur Feuerwehr, um in Watte gepackt zu werden“, erzählt Blöink. Und sollte sie doch mal an ihre körperlichen Grenzen kommen, so sei immer ein helfender Kamerad in der Nähe. „Wir sind ein Team, in dem man sich ergänzt. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Egal, ob Mann oder Frau.“
 von Nils Dinkel
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So hätten Frauen zum Beispiel den Vorteil, dass sie meist kleiner und wendiger seien. „Zum Beispiel, wenn es um kleine Einsatzorte geht, hat eine Frau oft einen Vorteil gegenüber einem kräftigeren Kollegen“, sagt die 22-Jährige. Männer hingegen seien oft stärker als Frauen. Daher ergänzen sich beide Geschlechter bei der Feuerwehr perfekt, findet Vanessa Blöink. Eine Aussage, mit der sich NRW-Innenminister Ralf Jäger in seiner Forderung bestätigt sehen dürfte.
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