„Die Familie Rasoul ist mir einfach vor die Füße gefallen.“ Sabine Esleben lacht. Dass sie sich im Kreise der syrischen Flüchtlingsfamilie Rasoul in Oberelspe wohl fühlt, ist eindeutig. Und dass die sechsköpfige Familie „ihre“ Sabine liebt, auch. Es wird viel gelacht. Geredet. Erklärt. Gespielt. Genauso, wie die Gleichstellungsbeauftragte Petra Peschke-Göbel es sich vorstellt. Denn Sabine Esleben ist die Patin der Familie Rasoul.
Alle haben sich im Wohnzimmer versammelt, sitzen auf der Couch, auf Stühlen, hocken auf dem Boden. Pressetermin bei der Flüchtlingsfamilie Rasoul in Oberelspe. Mutter Sanaa bewirtet die Gäste mit arabischem Tee, Keksen und Obst. Währenddessen erzählt Vater Yousef von seiner Flucht. In sehr gutem Englisch beschreibt er, wie die Familie aus Syrien Unterschlupf im Libanon suchte, weil in der Heimat Menschen umgebracht, Freunde verschleppt wurden – und nie zurückkamen.
Drei Jahre lebten sie im Libanon. Und machten sich von dort im August dieses Jahres auf den Weg Richtung Westen. Über die Türkei, Griechenland, Mazedonien und Serbien gelangten sie nach Ungarn. Mal mit dem Taxi, mal zu Fuß – immer mit den Kindern Ahmad (15), Lama (13), Adam (6) und Leja (4). In Ungarn starteten sie eines Abends um 21 Uhr nach Österreich – 150 Kilometer. Zu Fuß. Ohne Pause.
Seit Anfang Oktober leben die Rasouls nun in einer Wohnung in Oberelspe. Und hier kommt nun Sabine Esleben ins Spiel. Die gute Fee im Haus. „Ich wollte mich schon immer für Flüchtlinge einsetzen“, erzählt die 41-Jährige. Anfangs brachte sie öfter Kleiderspenden in die Flüchtlingsunterkunft Regenbogenland in Olpe. „Aber mir war klar: Irgendwann möchte ich mehr machen.“