Düsseldorf/Altenhundem. „Eine starke Demokratie benötigt vor allem junge und engagierte Menschen“. Mit dieser Erkenntnis aus dem Politikunterricht der vergangenen Wochen im Gepäck, haben sich die Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums der Stadt Lennestadt zum Landtag nach Düsseldorf begeben. Das Besondere: Sie selbst wurden während dieser Zeit zu Rednern im Parlament.
Kaum war die nötige Sicherheitsüberprüfung im Eingangsbereich des Landtags abgeschlossen, wurde die Gruppe schon in den in den Plenarsaal geführt, in dem die Sitzungen abgehalten werden. Dort hatten sie Gelegenheit, sich kurz mit der Akustik und den Besonderheiten des Raumes vertraut zu machen, bevor ihnen das Personal die Rollen bestimmter Ämter zuwies. Einige hatten sogar die Möglichkeit, das Amt des Ministerpräsidenten selbst wahrzunehmen.
Die anfängliche Nervosität mancher Schüler wich schnell einem selbstbewussten Auftreten: „Wir haben im Politikunterricht in den vergangenen Stunden an Reden zum Thema „Wahlrecht ab Geburt“ gearbeitet. Diese Vorbereitung macht es uns nun leicht, die Rollen zu spielen“, so eine Schülerin.
Im weiteren Verlauf durften Schüler Reden zu diesem Thema aus der Sicht einer Partei vortragen. Wie im politischen Alltag auch, gingen die Meinungen dabei weit auseinander. Ein Schüler forderte die Ausweitung des Wahlrechts, weil viele Entscheidungen, die Schüler selbst betreffen, bisher von Erwachsenen abhingen. Als Beispiel wurde die derzeitige Umweltpolitik genannt, deren Folgen Jugendliche in Zukunft zu tragen hätten.
Ein anderer Schüler betonte hingegen, dass bei Jugendlichen oftmals kein Verständnis für politische Fragen bestehe und sie sich zu stark von digitalen Medien beeinflussen ließen. Am Ende wurde in einer Abstimmung einstimmig beschlossen, den Kompromissvorschlag, das Wahlalter auf 16 zu senken, an die zuständigen Ausschüsse zur weiteren Prüfung zu übergeben.
Ein weiterer Höhepunkt stellte die Begegnung der Schüler mit dem Landtagsabgeordneten Johannes Remmel (Bündnis 90/Grüne) dar. Die GymSL-Schüler erkundigten sich nach dem Alltag eines Berufspolitikers, der Arbeit in der Landesregierung und in der Opposition. Auch zu politischen Themen, wie der Zukunft der Mobilität im ländlichen und städtischen Raum stand der Abgeordnete Rede und Antwort.
