Grundschulverbund Lennetal setzt auf „Individuelles Lernen mit System“

Vorstellung des Konzepts für die Klassen 1 und 2 in Finnentrop


 von privat
© privat

Finnentrop. Die Anforderungen an einen modernen Unterricht haben sich, auch im Zuge der Inklusion, verändert. Die Lernvoraussetzungen und der Wissensstand der Kinder innerhalb einer Klasse werden immer vielfältiger. Auf diese neuen Voraussetzungen hat sich das Kollegium des Grundschulverbundes Lennetal eingestellt und setzt seit Ende des Schuljahres 2015/2016 das Konzept „Individuelles Lernen mit System“ verbindlich in den Klassenstufen 1 und 2 um – und stellt dieses auf Nachfrage auch vor, so wie jetzt in Finnentrop.


„Der Grundschulverbund möchte damit einen offenen, individualisierten Unterricht ermöglichen, der das Lernen mit individuellen Schwerpunkten und eigenem Lerntempo berücksichtigt und zum eigenverantwortlichen Lernen erzieht“, teilt der Zusammenschluss aus dem Lennetal mit.

Das pädagogische Konzept habe in den letzten Wochen für viel Interesse bei umliegenden Einrichtungen gesorgt, sodass sich der Verbund dazu entschied, eine Informationsveranstaltung für interessiertes Fachpersonal anzubieten. Der Einladung von Schulleitung Judith Baum folgten eine Vielzahl Pädagogen aus verschiedenen Einrichtungen.

Das Konzept wurde von Kollegen der Schuleingangsphase vorgestellt und umfasst die Unterrichtsinhalte der Fächer Mathematik und Deutsch. Für jedes Schuljahr gibt es eine Jahresübersicht, separat für das Fach Deutsch und das Fach Mathematik. Die Kinder erhalten zu jedem Teilbereich einen gesonderten farbigen Teilarbeitsplan, so dass sie pro Schuljahr drei bis vier davon bearbeiten. An einem bestimmten Platz im Klassenzimmer finden die Schüler die mit der entsprechenden Farbe gekennzeichneten Arbeitsmaterialien. Die bearbeiteten Aufgaben werden von den Schülern auf ihrem Teilarbeitsplan notiert.
Eigenes Lerntempo und selbstständiges Arbeiten
Hat ein Kind einen Teilarbeitsplan abgeschlossen, wird der Lernzuwachs durch eine sogenannte Lernstandsüberprüfung kontrolliert. Nach erfolgreichem Abschluss darf es am nächsten Plan arbeiten. Es kann so in seinem Lerntempo fortfahren und muss nicht auf andere Lerner warten. Im 1. und 2. Schuljahr arbeiten die Kinder täglich in der Regel für ein bis zwei Stunden an ihren Arbeitsplänen, erklärt der Grundschulverbund.

„Die Vorteile des Konzeptes liegen für die Lehrkräfte darin, dass diese Organisation ein weitestgehend selbstständiges Arbeiten der Kinder ermöglicht und die Lehrerinnen und Lehrer somit Zeit haben, sich den individuellen Bedürfnissen einzelner Schüler zu widmen. Durch die Dokumentation auf den Teilarbeitsplänen erhalten nicht nur die Lehrkräfte einen differenzierten Überblick über den Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes, sondern auch die Kinder selber und die Eltern können die Lernentwicklung gut einschätzen und nachvollziehen“, erläutert der Verbund. Das individuelle Lerntempo sorge zudem dafür, dass „kein Kind mehr über- oder unterfordert wird“.
Artikel teilen: