Grundschule Oedingen: Zehn Kinder zuviel

Eltern, Bürgermeister und Schulleiterin suchen nach einer Lösung


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Am Teilstandort in Oedingen wird jahrgangsübergreifend unterrichtet. Daher können im kommenden Schuljahr - so der derzeitige Sachstand - nur neun Kinder aufgenommen werden. Angemeldet sind 19 Kinder. von Christine Schmidt
Am Teilstandort in Oedingen wird jahrgangsübergreifend unterrichtet. Daher können im kommenden Schuljahr - so der derzeitige Sachstand - nur neun Kinder aufgenommen werden. Angemeldet sind 19 Kinder. © Christine Schmidt

Oedingen. Aufregung in Oedingen: 19 Kinder haben sich für das kommende Schuljahr an der örtlichen Grundschule angemeldet – zu viele für die kleine Schule, die als Teilstandort zur Grevenbrücker St.-Nikolaus-Schule gehört und jahrgangsübergreifend unterrichtet. Die Konsequenz haben Bürgermeister Stefan Hundt und Schulleiterin Elisabeth Blume am Dienstagabend den betroffenen Eltern vorgestellt: Elf Kinder müssten nach derzeitigem Stand den Hauptstandort in Grevenbrück besuchen.


Zahlreiche Eltern vor allem aus Oedingen und Oberelspe waren zur Informationsveranstaltung in die Pausenhalle der Oedinger Grundschule gekommen – sowohl Eltern von Kindern, die in diesem Jahr eingeschult werden, als auch diejenigen, die im nächsten Jahr betroffen sind. Denn, so sind sich die Eltern sicher: Die Entwicklung, die sich für die Oedinger Grundschule anbahnt, wird in den kommenden Jahren zahlreiche Veränderungen nach sich ziehen. „Unsere Grundschule soll dicht gemacht werden“, befürchten die Betroffenen.
Jahrgangsübergreifender Unterricht
Das Problem: Für den Hauptstandort in Grevenbrück haben sich für das Schuljahr 2017/2018 37 Kinder angemeldet, für den Teilstandort Oedingen 19 Kinder. „Da am Teilstandort jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, werden die 20 Kinder des zweiten Schuljahres bei der Planung mit berücksichtigt“, heißt es in der Einladung zur der Informationsveranstaltung.

Und weiter: „Der Schulträger legt unter Beachtung der Höchstgrenze für die zu bildenden Eingangsklassen an Grundschulen (…) die Zahl und die Verteilung der Eingangsklassen auf die Schulen und Teilstandorte fest. Anschließend entscheidet innerhalb des vom Schulträger festgelegten Rahmens, insbesondere der Zahl der Parallelklassen pro Jahrgang, die Schulleitung über die Aufnahme des Schülers in die Schule.“
Maximal 29 Kinder pro Klasse
Insgesamt können für die Verbundsschule Grevenbrück damit drei Eingangsklassen gebildet werden: zwei am Hauptstandort in Grevenbrück, eine am Teilstandort in Oedingen. Bis zu 29 Schüler können in einer Eingangsklasse aufgenommen werden.

Dass der Stadt als Schulträger damit die Hände gebunden sind, betonte Bürgermeister Stefan Hundt auf Anfrage von LokalPlus: „Im Schulgesetz gibt es eine Berechnungsgrundlage für die Bildung von Eingangsklassen. Die ist sozusagen in Stein gemeißelt, da haben wir keine Handhabe.“
 von Christine Schmidt
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Demnach wird die Anzahl aller Schulanfänger aus Lennestadt durch 23 geteilt, das Ergebnis – im kommenden Jahrgang ist das die Zahl elf – ergibt die Anzahl der Eingangsklassen, die in ganz Lennestadt gebildet werden dürfen. Die Entscheidung, wo diese Klassen entstehen, hängt von Kriterien wie Größe der Schule und Anzahl der Schüler im jeweiligen Ort ab. Und, so betont Bürgermeister Hund: „Die Zahl von 29 Schülern pro Klasse darf nicht überschritten werden.“
Besondere Situation
Die Besonderheit in Oedingen, so erklärt Hundt, sei der jahrgangsübergreifende Unterricht, der „dank der Unterstützung aller Beteiligten im Ort astrein funktioniert.“ Gleichzeitig bedeutet dieses System jedoch auch, dass – nach derzeitigem Stand und Berechnungen – zehn Schüler abgelehnt werden müssten. Hundt: „Diese Situation ist natürlich nicht zufriedenstellend.“

Daher habe er den Eltern gesagt, „dass wir damit sachlich umgehen und die Ruhe bewahren müssen. Ihre Frage und Argumente habe ich mitgenommen, um Lösungsmöglichkeiten zu finden.“
Brief an Arnsberg
Eine mögliche, für alle Beteiligten beste Lösung wäre, eine weitere Eingangsklasse in Oedingen zu bilden. Dazu Bürgermeister Hundt: „In Anbetracht der Besonderheit in Oedingen und mit Blick auf mögliche Flüchtlings- und Inklusionskinder habe ich die Bezirksregierung Arnsberg schriftlich gebeten, die zusätzliche Eingangsklasse in Oedingen zu tolerieren.“ Denn: „Der Standort soll auf keinen Fall dicht gemacht werden, im Gegenteil: Es soll zukunftsfähig weitergehen.“ Das habe man vor vier Jahren geschafft, als es um die Zukunft der Oedinger Grundschule gegangen sei, und das sollte auch jetzt das Ziel sein.

Mit einem eigenen Brief an die Bezirksregierung unterstützen die Pflegschaftsvorsitzenden der Grundschule Oedingen die Bitte des Bürgermeisters, eine zweite Eingangsklasse in Oedingen zu bilden. LokalPlus berichtet weiter.
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