Es muss Lockerungen geben, fordern Annika und Jens Reuter

LP blickt hinter verschlossene Türen - Pro Aktiv Fitnessstudio in Elspe


  • Lennestadt, 02.03.2021
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Annika und Jens Reuter bedanken sich bei ihren Kunden und hoffen, dass sie bald wieder öffnen dürfen.  von Nicole Voss
Annika und Jens Reuter bedanken sich bei ihren Kunden und hoffen, dass sie bald wieder öffnen dürfen.  © Nicole Voss

Elspe. „Die Kaffeemaschine ist kaputt. Fällt das auch unter Corona?“, scherzt Jens Reuter, der gemeinsam mit seiner Frau Annika des Fitnessstudios „Pro Aktiv“ im Elsper Industriegebiet betreibt. Dabei meistert das Inhaber-Paar ganz andere Herausforderungen.


Das Studio ist seit Anfang November geschlossen. Gerade in der Zeit September bis März, in der für gewöhnlich die meisten Neukunden begrüßt werden. Das Weihnachtsgeschäft, während dem einige Menschen Gutscheine kaufen und verschenken, fiel aus.

Als sie noch geöffnet hatten, taten Annika und Jens Reuter alles dafür, um die AHA-Regeln umzusetzen, es gab Desinfektionsspender und Training mit Maske. Die Maßnahmen zeigten Wirkung. „Wir hatten keinen Corona- und auch keinen Verdachtsverfall“, freut sich Annika Reuter. Schließen mussten sie trotzdem.

Zeit für Renovierungen genutzt

Die vergangenen Wochen hat das Paar für Renovierungen genutzt. Die Sauna und der Umkleidebereich wurden auf Vordermann gebracht. Maßnahmen, die während des regulären Betriebs nicht möglich wären.

Und für die Kunden wird trotz geschlossener Türen einiges getan: Home-Workouts, Erstellung von Ernährungsplänen, kostenloser Verleih von Trainingsgeräten (Hanteln, Stepper, kleine Medizinbälle) und Online-Kurse mehrmals die Woche. Auch da wurde kräftig in die Aufrüstung des technischen Equipments investiert.

Die AHA-Regeln wurden umgesetzt.  von Nicole Voss
Die AHA-Regeln wurden umgesetzt. © Nicole Voss

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit unsere Mitglieder weiterhin beim Training, in der Gesundheitsvorsorge und als persönlicher Ansprechpartner zu unterstützen. Wir denken weiter und organisieren gerade auch für Nichtmitglieder Online-Kurse. Alles unter dem Motto: Wir bleiben in Bewegung“, hebt Annika Reuter hervor und bedankt sich bei den Mitgliedern für ihre Treue und aufmunternden Worte. Nur wenige haben gekündigt.

Dafür erreichten das Paar viele Mails und Briefe: „Von Herzen Danke für die Beständigkeit in den letzten Monaten“ und „Auch wenn 2020 alles anders war, könnt ihr stolz auf euch sein, denn eins wird bleiben, eure erstklassige und familiäre Atmosphäre“. Es vergeht keine Woche, in der nicht mindestens zehn Mitglieder anrufen und fragen: „Wann macht ihr wieder auf.“

Desinfektionsspender hat es schon vor Corona gegeben.  von Nicole Voss
Desinfektionsspender hat es schon vor Corona gegeben. © Nicole Voss

Viel Optimismus und positive Energie, aber es gibt auch frustrierte Momente bei dem Betreiberpaar. Jens Reuter lässt seinem Frust freien Lauf: „Die haben die Musik bestellt und lassen uns an der langen Leine verhungern. Es muss Lockerungen geben, beispielsweise als Personaltraining.“

Die Soforthilfen der Regierung für November und Dezember sind endlich Mitte Februar eingetroffen. In den Monaten wurden keine Beiträge von den Kunden eingezogen. Die abgebuchten Beiträge für Januar und Februar werden den Kunden auf einem Guthabenkonto gutgeschrieben und zu einem späteren Zeitpunkt, im Laufe des Jahres 2021 als beitragsfreie Zeit rückvergütet.

Akute gesundheitliche Folgen 

Ehefrau Annika moniert, dass Fitnessstudios von der Politik in der Freizeitbranche und nicht im Gesundheitssektor gesehen werden. „Die Trainierenden sind von akuten gesundheitlichen Folgen betroffen, da sie dem Training und ihren Therapien nicht in gewohnter Form nachkommen können – und das in Zeiten der Pandemie, in denen für die Regierung die Gesundheit der Menschen an erster Stelle steht“, beklagt Annika Reuter.

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