Einstimmiges "Ja" für drei neue Wohncontainer

Ratssitzung in Lennestadt: Fraktionen sind einer Meinung


Ratssitzung in Lennestadt: Alle Fraktionen stimmten für die Anschaffung von drei Containern.
Ratssitzung in Lennestadt: Alle Fraktionen stimmten für die Anschaffung von drei Containern.

Es war ein Moment der trauten Einigkeit im Rat: Alle vier Fraktionen lobten die Flüchtlingspolitik in Lennestadt, forderten weiterhin die gute Zusammenarbeit – und plädierten einstimmig dafür, drei Wohncontainer für Flüchtlinge anzuschaffen. Kostenpunkt: 2,4 Millionen Euro.


Vor der Abstimmung brachte Bürgermeister Stefan Hundt die Ratsmitglieder auf den neuesten Stand: Alleine in dieser Woche kommen 25 neue Flüchtlinge nach Lennestadt, damit werden hier insgesamt 309 asylsuchende Ausländer leben. Hundt: „Darunter sind 39 Familien mit insgesamt 87 Kindern, 43 davon sind sechs Jahre alt und jünger.“ Die menschliche und materielle Versorgung dieser Menschen liefe – dank der tatkräftigen ehrenamtlichen Hilfe aus der Bevölkerung - einwandfrei, betonte Hundt. Aber: „Schwierigkeiten haben wir beim Einrichten der Wohnungen, Aufbauen der Möbel etc. Da können wir immer Hilfe gebrauchen.“ Er wisse, dass die derzeitige Gesamtsituation für gewisse Ängste sorge, da man „nicht weiß, wie es sich weiter entwickelt.“ Doch mit dem Rückhalt aus Politik, Gesellschaft, Kirchen und Verbänden zeigte sich Hundt optimistisch.
Obdachlosigkeit vermeiden
Oberstes Ziel sei es, Obdachlosigkeit zu vermeiden. Hundt: „Daher brauchen wir dringend drei weitere Container.“ Per Dringlichkeitsentscheidung sollte nun darüber abgestimmt werden. Unterstützung fand er bei allen Fraktionen. Mit dem Wunsch, dass die derzeitige Offenheit und Transparenz im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik sowie die dezentrale Unterbringung beibehalten werde, plädierte auch Gregor Schnütgen im Namen der CDU für die Anschaffung der Container, denn: „Es wird sicher noch einige Zeit so weiter gehen.“
"Es muss machbar sein"
Einstimmiges Votum auch von Seiten der SPD: Die Container müssen her. Obwohl Vorsitzender Heinz Vollmers die gerechte Verteilung der Flüchtlinge auf die Orte und die Vorgehensweise der Verwaltung lobte, merkte er jedoch an: „Es muss alles noch machbar sein.“ „Wir stimmen zu, aber die Container sind für uns die letzte Option“, hieß es aus den Reihen der Grünen. Die Begründung: „Das Leben in einem Container ist menschenunwürdig.“ Ein „Ja“ für neue Container signalisierte auch die UWG. Um die Finanzierung der im Asylbereich notwendigen Investitionen zu decken, stimmten die Ratsmitglieder ebenfalls unisono für die Aufnahme eines zinslosen Darlehens über eine Millionen Euro bei der NRW-Bank.
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