Diana Segref aus Lennestadt träumt vom Hilfseinsatz in Namibia

Reisekosten und Organisation bereiten Probleme


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Diana Segref (35) möchte sich in Namibia für Kinder einsetzen. von Nils Dinkel
Diana Segref (35) möchte sich in Namibia für Kinder einsetzen. © Nils Dinkel

Altenhundem. Eine Reise nach Namibia soll es werden. Aber nicht ein Urlaub ist geplant, sondern helfen, anpacken und Kinderbetreuung. Diana Segref (35) aus Altenhundem plant aktuell ihren Hilfseinsatz im Dritte Welt-Land Namibia. Der Termin - 11. bis 24. November - ist bestätigt. Sie will die Reise gemeinsam mit ihrer Freundin Melina Hein (23) aus Kirchhundem antreten. Noch sind allerdings ein paar Hürden zu bewältigen.


Segref wünscht sich schon seit ihrer Kindheit, Entwicklungshilfe im Ausland zu leisten. „Sozial engagiert war ich schon immer“, sagt sie. Unter anderem ist sie Altenpflegerin, sorgt sich um ihre Großeltern, war tätig in der Jugendarbeit, und engagiert sich in der Flüchtlingshilfe. Damals, als sie 14 Jahre alt war, festigte sich der Wunsch, der in wenigen Monaten Realität werden wird. 

„Als ein Entwicklungshilfe-Einsatz von unserer Kolpingsfamilie im Ausland anstand, durfte ich nicht mit. Ich war zu jung“, sagt Segref. Mittlerweile hätten sich ihr aber Wege geöffnet, ihren Wunsch doch noch wahr werden zu lassen: „Ich gehe einer Nebentätigkeit nach. Dadurch bin ich mit Menschen und Organisationen in Kontakt gekommen, die im Bereich der Entwicklungshilfe tätig sind“, erklärt die 35-jährige Altenpflegerin.
Gefahren lauern auf Schulkinder
Diese Organisation, die namentlich keine Erwähnung finden soll, setzt sich unter anderem für Kinder in Namibia ein. Unter anderem werde an einem Projektort aktuell eine Schule gebaut, die jedoch abgelegen und tief in den Bergen liegt. „Ich will darunter und anpacken“, sagt Diana Segref. Nach ihren Aussagen haben die Kinder dort einen Schulweg von bis zu zwölf Kilometern Länge.

„Die Kinder schlafen teilweise unter freiem Himmel, sind Gefahren ausgesetzt.“ Sie nennt die Stichworte „Tiger“, „Löwen“ und „Vergewaltiger“. An der neuen Schule, die gleichzeitig auch Schlafstätte für die ambitionierte Entwicklungshelferin sein wird, seien hingegen Übernachtungsplätze für Kinder vorhanden. Was die Helfer mit den Kindern unternehmen, sei ihnen frei überlassen. „Ob wir mit ihnen spielen, mit ihnen Ausflüge machen, am Schulunterricht teilnehmen oder sie fördern, das spielt keine Rolle“, sagt Segref.
Hohe Kosten
Doch der Plan, in Namibia Entwicklungshilfe zu leisten, sei gleichzeitig mit vielen Problemen, viel Organisationstalent und hohen Kosten verknüpft. „Wir müssen alle Kosten in Eigenleistung erbringen. Allein der Preis für den Flug liegt zwischen 400 und 1200 Euro. Der Mietwagen, der für die fast 1000 Kilometer lange Strecke vom Flughafen bis zur Schule gebraucht wird, Benzin, Verpflegung oder Materialien für die Beschäftigung der Kinder: Das zahlen alles wir“, so die Altenhundemerin.

Aber das sei nicht das Hauptproblem. „Wir haben vor Ort vermutlich keinen wirklichen Ansprechpartner, keinen, der uns am Flughafen in Empfang nimmt, und wahrscheinlich auch keine Hilfe, wenn wir uns auf den gefährlichen Weg durch den Busch machen“, erläutert sie. Und gesteht: „Die ganze Planung und Organisation, alles alleine stemmen zu müssen. Das überfordert uns gerade.“
Spassbacken-Karneval hilft bei FInanzierung
Finanziell wurde ihr bereits unter die Arme gegriffen. Beim Frauenkarneval der „Spassbacken“ in der Sauerlandhalle kamen etwa 230 Euro zusammen. Insgesamt habe die Aktion bereits mehr als 400 Euro Zuschüsse gebracht. Segref versichert: „Auch wenn das alles noch scheitern sollte: Jeder Cent der Menschen, die mich unterstützt haben, wird in dieses Projekt fließen!“

Sie hofft, dass sich alles noch regeln lässt. „Es ist ja noch Zeit. Ich werde nochmal Kontakt zu der Hilfsorganisation aufnehmen und um Unterstützung bitten. Ich bin meinem Traum so nah. Wahrscheinlich werde ich ihm nie wieder so nah kommen“, sagt Segref und hofft auf weitere Unterstützung.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
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