Bürgermeister hilft mit: Der Bilsteiner Meiler brennt

In den kommenden Tagen wartet auf die Besucher auf vielfältiges Programm


Selbst Bürgermeister Stefan Hundt legte mit Hand an, als der Meiler am Dienstagmorgen angezündet wurde. von s: Kerstin Sauer
Selbst Bürgermeister Stefan Hundt legte mit Hand an, als der Meiler am Dienstagmorgen angezündet wurde. © s: Kerstin Sauer

Seit Dienstagmorgen, 2. Juni, dümmelt er vor sich hin. Und hat sogar einen eigenen Namen: Meiler „Pedro“ wird in den kommenden Tagen Dreh- und Angelpunkt in Bilstein sein.


Idyllisch – anders lässt sich der Platz hoch oben über Bilstein nicht beschreiben. Auch wenn noch ein kräftiger Wind durch die Bäume pustet, auch wenn die Kinder derzeit noch Mützen und die Erwachsenen dicke Jacken tragen – hier wird sich in den kommenden Tagen das Dorfgeschehen Bilsteins abspielen.
Am äußersten Rand, mit Blick auf die Burg Bilstein auf dem gegenüber liegenden Berg, steht der Meiler. Noch qualmt er nicht. „Um elf Uhr zünden wir ihn an“, erklärt Peter Allebrodt, Vorsitzender des Bilsteiner Schützenvereins. So lange ist er nur ein kleiner, knapp zwei Meter hoher, fachmännisch aufgebauter Erdhügel.
Der Schützenverein Bilstein feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum. „Aus diesem Anlass veranstalten wir die 1. Bilsteiner Meilertage auf ‚Koers Scheune auf der Höh‘“, erklärt Allebrodt. Natürlich sollen es sich die Gäste am Meiler gut gehen lassen, essen und trinken und viele schöne Stunden erleben.
Zeichen setzen
Aber, so betont der Vorsitzende: „Wir wollen auch ein Zeichen setzen. Unser Wahlspruch lautet „Glaube, Sitte, Heimat“, und zu diesem Leitsatz haben wir das Programm erstellt.“ Er deutet auf ein Kreuz in einiger Entfernung: „Das Kreuz, das in dieser Stelle stand – dort soll 1734 ein Mädchen ermordet worden sein – war total verwittert und zerstört. Unser 2. Vorsitzender Heinz Rinscheid und Bruno Kramer aus Kirchveischede haben das Kreuz erneuert. Am kommenden Sonntag wird es vor dem Feldgottesdienst eingeweiht.“ Ein Programmpunkt für den Leitsatz.
Doch damit nicht genug. Das komplette Programm soll an „Glaube, Sitte, Heimat“ anschließend. So gibt es am Mittwoch, 3. Juni, nach dem Frühschoppen ab 11 Uhr Original Bilsteiner Kartoffelbraten (ab 15 Uhr), dem schließt sich um 18 Uhr ein Sauerländer Abend mit Nagelbalken, Bierkrugstemmen, Armdrücken usw. an. Am Abend spielen die „Obersteiger“ aus Herborn.
Treckertreff am Donnerstag
Beim Treckertreff am Donnerstag, 4. Juni ab 11 Uhr werden Traktoren, Quads, Unimogs und andere Oldies ausgestellt. Ab 15 Uhr gibt es wieder den Kartoffelbraten, ein Heißluftballon ist vor Ort und am Abend spielt „Elspe Power“ auf. Der Freitag, 5. Juni, ist der Tag der Kinder und Senioren. Ab 10.30 Uhr gibt es Kinderschminken, die Rollende Waldschule ist vor Ort und die Organisatoren laden zum Familien-Mittagessen. Kaffeeklatsch für die Senioren wird ab 15 Uhr angeboten. Ab 19 Uhr feiert der Königsclub Bilstein seinen 30. Geburtstag mit einer Meilerparty und den „Rolling Stonies“.
Vogelschießen der Königinnen
Höhepunkt der Bilsteiner Meilertage ist laut Peter Allebrodt das Vogeschießen der Schützenköniginnen am Samstag, 6. Juni. Teilnehmen dürfen alle Königinnen der vergangenen fünf Jahre aus dem Kreis. Nach dem „Vorglühen am Meiler“ ab 11.30 Uhr marschieren alle Gäste zur Vogelstange. Begleitet werden die Königinnen von sechs Offizieren in Uniform. Die Siegerin darf sich über eine Reise nach Mallorca freuen und wird am Abend bei der Abschlussparty am Meiler mit dem Musikzug Brachthausen und den „Swinging Fanfares“ aus Düsseldorf kräftig gefeiert.
Zum Abschluss der Meilertage findet am Sonntag, 7. Juni, ab 10 Uhr ein Feldgottesdienst – musikalisch gestaltet von der Chorgemeinschaft Veischedetal - auf der Höh statt, zuvor wird das neue Gedenkkreuz eingeweiht. Dem schließt sich ein Frühschoppen und ein gemütlicher Nachmittag mit den Männergesangvereinen Hofolpe, Oberveischede und dem Gemischten Chor Grevenbrück an. Am Ende des Tages wird der Meiler aufgebrochen und die entstandene Holzkohle verkauft.
Es geht los
Dienstag, 11 Uhr: Peter Allebrodt, Köhler Wolfgang Heinze und sein Gehilfe Manfred Hacke, beide aus Oberveischede, besteigen den Meiler. Schütten Kohle hinein, Glut, und schichten zu guter Letzt Holzscheite auf die Öffnung, die dann mit Erde- und Grasflächen abgedeckt werden. Nur wenige Minuten später dringt dichter Qualm aus dem Meiler. Der Meiler "Pedro" ist entzündet. Und wird bis Sonntag vor sich hin dümmeln.
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