Baustelle Trockenbrück: Unternehmen und Anwohner sind geteilter Meinung

Eine Woche Vollsperrung


  • Lennestadt, 23.07.2018
  • Von Christine Schmidt
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Trockenbrück. Seit genau einer Woche (Montag, 16. Juli) laufen die im Vorfeld kontrovers diskutierten Bauarbeiten in Trockenbrück – unter Vollsperrung. Hat sich alles eingependelt, sind die ansässigen Unternehmen verärgert und wie sieht es eigentlich in Halberbracht aus? LokalPlus hat nachgefragt.


9.30 Uhr in Halberbracht, auf der Umleitungsstrecke: Der Verkehr rollt ganz normal, jedes zweite Auto hat allerdings ein anderes Nummernschild – Besucher des Elspe Festivals. Und auch Lkw sind hier mehr als üblich unterwegs. Bernd Winkelmann aus Halberbracht hat mit einigen Anwohnern gesprochen und erzählt, dass sich diese schon „mächtig belästigt“ fühlten. Man merke natürlich, dass viel mehr Verkehr herrsche als sonst. Und auch der Geräuschpegel habe zugenommen.

Trotzdem glaubt Winkelmann, dass die Verkehrssituation sich jetzt nach einer Woche Baustelle in Trockenbrück eingependelt habe: „Ich bin der Meinung, man sollte das alles nicht zu negativ sehen. Der Zeitpunkt ist gut gewählt und man muss sich eben darauf einstellen.“ Es bleibe unvermeidbar, dass sich der Verkehr zu Spitzenzeiten aufstaut.
Herausforderung stehe noch bevor
Harald Heufer, Betriebsleiter des Elspe Festivals, sieht die Situation relativ entspannt, kann die Besucher der Winnetou-Aufführungen aber verstehen: „Als ersten Punkt kann ich sagen, dass viele unserer Besucher mit einer halben Stunde Verspätung anreisen und viele sehr verärgert sind.“ Die erste Show im Tagesprogramm beginnt bereits um 10.30 Uhr - und sei normalerweise schon sehr gut besucht.

Jetzt, durch die Baustelle, schaffe es teilweise nur noch ein Drittel der üblichen Zuschauermenge pünktlich zum ersten Programmpunkt. „Dann haben wir natürlich bei der zweiten Show Probleme, weil die dann überfüllt ist. Wir haben auch nur ein begrenztes Fassungsvermögen“, so Heufer.

Des Weiteren erklärt der Betriebsleiter, dass sich die Zeitverzögerung auch oftmals ergebe, weil die Besucher sich verfahren. Immerhin: „Das Ordnungsamt der Stadt ist bemüht, die Beschilderung zu verbessern, das wurde uns zugesichert.“ Wie es momentan mit dem abfahrenden Verkehr nach dem letzten Programmpunkt läuft, weiß Heufer nicht. Fest stehe allerdings, dass ab dieser Woche die Doppelveranstaltungen beginnen, „dann kommen 4000 bis 5000 Autos, das wird für alle eine Herausforderung.“
„McDonald´s“: 40 Prozent Umsatzminus
Die Filialleiterin Vogler vom „McDonald´s“ in Elspe steht nach eigenen Angaben schon jetzt vor einer Herausforderung: „Die Lage ist katastrophal, ich habe 40 Prozent Umsatzminus.“ Vogler ist über die aktuelle Lage sehr verärgert. Das Restaurant schließt die Leiterin nun erst immer um 10 Uhr auf, vorher lohne es sich nicht. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass das (die Baustelle, Anm. d. Red.) in der Sommerzeit gemacht wird, das ist unsere Hauptumsatzzeit. Die Informationspolitik von Stadt und Straßen.NRW war einfach schlecht.“ Nicht nur die Kunden blieben aus in dem Schnellrestaurant, auch die eigenen Mitarbeiter hätten massive Probleme, zur Arbeit zu kommen.

Immerhin: Das Elspe Festival sei dem Franchise-Unternehmen jedoch entgegen gekommen. „Ich kann dort unsere Flyer verteilen und Schilder anbringen“, sagt Vogler. Trotzdem geht die Leiterin davon aus, dass die nächsten Wochen weiterhin schlecht laufen werden.
Keine Problematik für „Maxsports“
Flemming Homringhaus, Fitnessleiter bei „Maxsports“ in Lennestadt, sieht in der Baustelle keine große Problematik für das Fitnessstudio. „Die Baustelle fängt erst hinter unserer Einfahrt an“, erklärt Homringhaus, deshalb könne man ohne Probleme vor die Tür des Gebäudes fahren. Die Kunden, die aus Elspe kommen, seien so sportlich, die kämen auch zu Fuß, sagt der Fitnessleiter.

Vor Baustellenbeginn sei die Verärgerung groß gewesen, und es habe ständig Diskussionen gegeben. „Aber wenn die Baustelle dann mal da ist, geht es doch“, so Homringhaus.
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