Auf der Flucht vor dem beißenden Rauch

Der Grevenbrücker Meiler brennt seit gestern / Aktion im Rahmen des 875. Geburtstages


Bürgermeister Stefan Hundt packte ordentlich mit an und legte Holz in den Meiler. von s: Kerstin Sauer
Bürgermeister Stefan Hundt packte ordentlich mit an und legte Holz in den Meiler. © s: Kerstin Sauer

Drei Jahre lang wurde in Grevenbrück überlegt, geplant und vorbereitet - dann war der große Tag endlich da: Gestern, Freitag, 3. Juli, wurde der Meiler beim Ehrenmal im Planken entzündet. Bis Samstag, 11. Juli, soll er nun brennen. Und bis dahin ist in Grevenbrück ordentlich was los.


Viele Besucher waren dabei, als nach Köhler Hubertus Birkelbach aus Lenne einige Ehrengäste den Meiler erklommen, darunter Pfarrer Heinrich Schmidt, sein evangelischer Kollege Hans-Joachim Keßler, Bürgermeister Stefan Hundt und Moderatur Torsten-Eric Sendler, Vorsitzender der ARGE 2015 - 875 Jahre Grevenbrück.
Oben angekommen, mussten einige Herren erstmal mit dem beißenden Qualm, der aus dem Meiler strömte, kämpfen: Während die Geistlichen mit den Besuchern beteten, versuchten die Ehrengäste auf dem Meiler dem Rauch auszuweichen und im Rahmen der Möglichkeiten zu flüchten. Doch die waren angesichts der kleinen Fläche auf dem Meiler sehr gering... Einen Meiler fachgerecht aufzubauen sei ein Handwerk für sich, hatte zuvor Köhler Hubertus Birkelbach erkärt: "Das Holz wird ordentlich um einen Schacht herum aufgestellt. In diesen wird das Feuer gefüllt, das dann ein bis zwei Tage gestocht wird. Dann verschließe ich den Meiler komplett."
Während der Meiler dann tagelang vor sich hin dümmelt, verliert er letztlich ein Drittel seines Volumens. Während dieser Zeit muss Birkelbach, der das Handwerk schon von seinem Großvater gelernt hat, den Meiler genau beobachten: "Ich steuere den Prozess. Anhand des Rauchs kann ich sehen, in welcher Phase der Meiler gerade ist."
Schnaps auf dem Meiler
Mit einem Schnaps besiegelten die Männer auf dem Meiler das Entzünden. Den Startschuss zur offiziellen Eröffnung gab dann Bürgermeister Stefan Hundt, als er mit zwei gekonnten Schlägen das Fass Bier zum Fließen brachte - natürlich unter lautem Jubel der Besucher und vor allem vom "Ällesten"-Stammtisch, der die Meilertage federführend als Aktion im 875. Jubiläumsjahres von Grevenbrück geplant hat.
Weiter ging es dann gestern mit dem Brunnenfest, das der Heimat- und Verkehrsverein Grevenbrück jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende feiert. In diesem Jahr wurde es kurzerhand auf den Meilerplatz verlegt: Dort hatte die Feuerwehr eigens einen Brunnen mit fast drei Meter Durchmesser aufgebaut.
Tolles Programm
Auch in den kommenden Tagen wird am Meiler in Grevenbrück viel los sein: Jeder Tag beginnt mit einem Frühstück am Meiler, und auch für weitere Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Weitere Höhepunkte im Programm sind das Entenrennen (Montag, 6. Juli, 14 Uhr), die Wahl der Köhlerliesl (Donnerstag, 9. Juli), das Kinderschützenfest (Freitag, 10. Juli, 14 Uhr) und die Dorfolympiade am Sasmtag, 11. Juli.
An den Abenden sorgen verschiedene Bands für Stimmung, unter anderem die "BeatRadicals" am heutigen Samstag ab 19 Uhr, die "Firebirds" (Sonntag, 5. Juli, 18 Uhr), die Rolling Stonies (Freitag, 10. Juli, ab 19 Uhr) und "Quer-Beat" (Samstag, 11. Juli, 19 Uhr). Ein abschließender Höhepunkt wird der ökumenische Feldgottesdienst am Sonntag, 12. Juli, um 12.15 Uhr sein.
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