Agatha-Grundschule erhält Prädikat „Systemische Unterrichtsentwicklung“

Auszeichnung als erste Schule im Kreis Olpe


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Daniela Engels (links) und Rainer Franzen (2. von links) überreichten die Auszeichnung an Schulleiterin Karin Brieden (3. von links). Gratulationen kamen von Bürgermeister Stefan Hundt, Schulrätin Britta Halbe und Britta Heß (Stadt Lennestadt). von Kerstin Sauer
Daniela Engels (links) und Rainer Franzen (2. von links) überreichten die Auszeichnung an Schulleiterin Karin Brieden (3. von links). Gratulationen kamen von Bürgermeister Stefan Hundt, Schulrätin Britta Halbe und Britta Heß (Stadt Lennestadt). © Kerstin Sauer

Altenhundem. Als erste Schule im Kreis Olpe hat die St. Agatha Schule Hauptstandort Altenhundem, Teilstandort Bilstein das Prädikat „Systemische Unterrichtsentwicklung“ erhalten: Zwei Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg überreichten die Auszeichnung am Freitag, 22. September, an Schulleiterin Karin Brieden.


Unterricht in der Klasse 3b: Lehrerin Katja Nolte wiederholt mit ihren Schülern die Regeln der Gruppenarbeit. Jeder hört genau zu, wir sind ein Team, wir arbeiten zusammen und nicht gegeneinander, keiner ist der Boss.
 von Kerstin Sauer
© Kerstin Sauer
Was in der Theorie schon prima klappt, müssen die Drittklässler bei der nächsten Aufgabe praktisch anwenden: „Baut mit Hilfe von Strohhalmen und Kleber einen Schutz für eine Weihnachtskugel.“ Eifrig fangen die Kinder in Kleingruppen an zu diskutieren, überlegen, machen Vorschläge. Dann geht es an die Umsetzung.

„Die Schüler lernen hier das Handwerk für die Gruppenarbeit“, erklärt Schulrätin Britta Halbe mit Blick in den Klassenraum. Gemeinsam mit Daniela Engels und Rainer Franzen von der Bezirksregierung sowie Bürgermeister Stefan Hundt ist sie heute zu Gast in der Altenhundemer Grundschule, um zu sehen, wie tief das Methodenkonzept schon verankert ist.
Grundlagen vermitteln
Ein Ziel der „Systemischen Unterrichtsentwicklung“ ist es, „die Schüler auf die Zukunft vorzubereiten und die Grundlagen für eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten zu vermitteln“, erklärt Rainer Franzen. Dabei geht es ebenso um Kommunikation und Kooperation wie um Lern- und Arbeitstechniken. Franzen: „Das kann man ein Leben lang gebrauchen – sowohl an der weiterführenden Schule wie auch später im Beruf.“

Bereits im Jahr 2007 hat die St. Agatha-Schule mit der „Systemischen Unterrichtsentwicklung“ angefangen. Das Kollegium absolvierte drei jeweils einwöchige Fortbildungsmodule zu verschiedenen Trainingsspiralen. Mit Hilfe des gesamten Teams und wiederholter Unterstützung aus Arnsberg wurden die Kompetenzen und Methoden in den einzelnen Jahrgängen vermittelt und fest etabliert (siehe Infokasten). Schulleiterin Karin Brieden: „So wird an der St. Agatha-Schule eine breite Basis von Methoden, aufbauend von der Eingangsstufe bis zum Jahrgang 4, vermittelt.“
Aufbau einer Trainingsspirale
Jede Trainingsspirale hat den gleichen Aufbau: Von der Sensibilisierung über die Übung geht es zur Reflexion, die Klasse zieht ein Fazit, es wird weiter geübt und am Ende wird wieder ein Fazit gezogen. Nach jeder Trainingsspirale werden die wichtigsten Tipps und Hinweise auf einem Plakat im Klassenzimmer festgehalten – so weiß jeder Lehrer, welche Methoden die Kinder  bereits erlernt haben.

Unterricht in der Klasse 4b: Klassenlehrerin Christina Schuhen spricht mit ihren Schülern über die richtige Gesprächsführung. Die Regeln wurden bereits erarbeitet: Ich lasse andere ausreden. Ich drücke mich verständlich aus. Ich bleibe beim Thema. Die Viertklässler arbeiten in Gruppen und diskutieren mit ihrer Lehrerin im Stuhlkreis. Die Ergebnisse halten sie später im Lerntagebuch fest.
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Dieses Lerntagebuch wurde an der Agatha-Grundschule verbindlich ab dem laufenden Schuljahr eingeführt. „Es soll den Kindern helfen, bereits erworbene Kompetenzen im Gedächtnis zu verankern und diese bei Bedarf dort nachzulesen“, erklärt Karin Brieden.

„Ich bin beeindruckt, wie gut ihr hier zusammen arbeitet“, betont Rainer Franzen und überreicht die Auszeichnung „Systemische Unterrichtsentwicklung“ an Schulleiterin Karin Brieden. Franzen: „Diese bedeutet, dass ihr eine besondere Grundschule seid.“
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Erste Gratulationen kommen von Bürgermeister Stefan Hundt: „Die Stadt Lennestadt hat natürlich Interesse daran, dass qualifizierte Lernmethoden vermittelt werden. Wir freuen uns, dass in Altenhundem solche Wege beschritten werden.“ Dem schließt sich Schulrätin Britta Halbe an die Schüler gewandt an: „Ich bin sicher, dass euch das Erlernte weiter hilft.“
Die Trainingsspiralen
Jahrgang 1: Markieren, Nonverbale Kommunikation, Schneiden, Kleben, Aktives Zuhören

Jahrgang 2: Heftseite gestalten, Schlüsselwörter, Spickzettel, zu anderen sprechen

Jahrgang 3: Gruppenarbeit und –prozesse, soziale Teamfähigkeit, Vortragen und Präsentieren, Lernplakat

Jahrgang 4: Gespräche führen, Gruppenprozesse effektiv gestalten, Umgang mit dem Zirkel
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