200. Warenkorb in Altenhundem: Ein starkes Team seit 17 Jahren
LokalPlus begleitet ehrenamtliche Helfer
- Lennestadt, 16.05.2018
- Von Christine Schmidt
Altenhundem. Fähnchen zieren den Eingang des Pfarrzentrums „Arche“: Der Warenkorb feiert heute, 16. Mai, die 200. Ausgabe. Aber auch am „Geburtstag“ ist es stressig. Überall Kisten und Kartons. Alle reden durcheinander. Knapp 40 Helfer flitzen durch die Räume, alles muss an seinen Platz. Ehrenamtlich ist das Team hier den ganzen Tag im Einsatz – und LokalPlus hat die fleißigen Mitarbeiter einen Vormittag lang begleitet.
„Vormittags sind die Männer mit dem Auto unterwegs und fahren rund 30 Läden ab, um Lebensmittel zu holen“, erklärt Liesel Überlacker. Im fünften Jahr ist sie jetzt mit dabei. Als fünfköpfiges Team ordnen sie die Lebensmittel nach einem bestimmten System. „Das haben wir uns in den letzten Jahren so angeeignet“, erklärt Margret Heinze, „mittlerweile wissen wir, wo alles hinkommt.“ Erst Milch, dann Öl, Margarine und so weiter. Alles hat seinen festen Platz auf den Tischen.
Die Kofferräume ausgeladen, sitzt schon wieder jemand am Steuer, um zum nächsten Supermarkt zu fahren. Rund 30 Händler werden angefahren, und das teilweise sogar in Drolshagen. Vor Ort werden die Spenden dann abgeholt und auch frische Lebensmittel hinzu gekauft.
Das Prinzip der Ausgabe sieht so aus: Auf Kärtchen sind die Infos der Bedürftigen festgehalten. Gibt es Kinder oder Tiere und ist derjenige berechtigt, überhaupt etwas zu bekommen. Nach der Reihe können dann immer zwei Bürger zum „Einkaufen“ gehen. Dort erhalten sie Grundnahrungspakete, in denen unter anderem Reis, Mehl, Öl und Margarine enthalten sind. Das Team vom Warenkorb entscheidet dann, was noch hinzukommt – nur das, was die Leute auch wollen. „Familien mit Kindern bekommen dann natürlich auch mal Schokolade oder so“, sagt Liesel Überlacker. Und auch für Tierfutter ist gesorgt. Das Ausgabeteam muss immer darauf achten, was und wieviel ausgegeben wird.
Und dann geht’s auch schon wieder weiter: Die Obst- und Gemüsekisten kommen. Wenn die Männer die Ware bringen, herrscht Aufregung im Pfarrheim. Die Helfer laufen kreuz und quer, alles muss entladen und wieder auf den Tischen aufgebaut werden. Zwischendurch noch ein bisschen aufräumen.
Am Ende des Tages ist das Team platt. „Das ist schon anstrengend“, erzählen Becker und Heinze. Alles muss an einem Tag auf- und abgebaut werden. Aber das gesamte Team steckt viel Herzblut in das Projekt. „Dieses Miteinander und dass man anderen Menschen helfen kann, ist einfach toll“, ist Becker überzeugt. Und auch Überlacker und Heinze sind sich einig: „Uns geht es doch gut, dann können wir doch auch ein Stück zurück geben.“