Wenn Sternsinger einfach wenden...

LP-Glosse


Topnews
 von Grafik: Sarah Menn
© Grafik: Sarah Menn


Voller Elan und Vorfreude machten sich die drei Zehnjährigen als Sternsinger auf ihren Weg: Vier Altenhundemer Straßen hatten die Kleinausgaben von Kaspar, Melchior und Balthasar an diesem kalten Sonntag vor sich. Aufgeregt ratterten sie an jeder Haustür ihren Text auf Platt herunter, sangen voller Inbrunst ihr Liedchen, fegten die Sorgen aus dem Haus und streckten den Altenhundemern strahlend ihre Sammeldosen entgegen.

Und die Anwohner? Waren begeistert. Die meisten öffneten ihre Tür, freuten sich angesichts dieser kleinen, süßen Könige, spendeten Geld und verteilten Süßigkeiten. Es lief super.

Vier Stunden, zahlreiche Haustüren und hunderte Strophen später standen die drei Mädels erschöpft vor einem weiteren Haus. Bei der Suche nach der Klingel blieb der Blick der Mini-Sternsinger an einem Zettel hingen, der mitten auf der Haustür klebte. „Sternsinger, bitte wenden“ stand dort in großen Buchstaben, darunter ein Pfeil nach rechts.

Verwirrt blickten die Drei nach rechts. Nichts zu sehen. Versuchten es mit links. Ebenfalls nichts. Unsicher schauten sie sich an. Warteten einige Sekunden. Ein weiterer Blick auf den Zettel. „Bitte wenden…“ Also drehten die Mädels um und zogen weiter zur nächsten Tür…

Übrigens: Auf der Rückseite des Zettels klebte die Spende für die Sternsinger…. Bitte wenden…

Kerstin Sauer
Neue Rubrik
„Mal eben“ ist eine neue Rubrik bei LokalPlus. Damit will das LP-Redaktionsteam künftig an jedem Samstag mit einem Augenzwinkern auf lustige, kuriose oder nachdenkliche Geschehnisse eingehen.
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