Wenn ein kleiner Piks für große Kindertränen sorgt

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  • Kreis Olpe, 20.02.2021
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  • Von Nils Dinkel
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 von Sarah Menn
© Sarah Menn


Meine fünfjährige Tochter musste jetzt zu einer Blutentnahme. Als sie witterte, was ihr drohte, brach ihr Schutzwall zusammen – und sie in Tränen aus. Die Ärztin hatte zunächst keine Chance, die Schnalle umzulegen. Da konnte die Schmetterlingsnadel noch so kindlich sein. Die Kleine weinte und weinte und ließ sich nicht beruhigen.

Die Ärztin diagnostizierte, dass das mit der Blutentnahme wohl nichts mehr werde. Und ließ mich mit meiner Tochter allein, damit sich die Wogen glätten. Aber gibt eine Fünfjährige dem Vater vor, was zu tun ist? Eigentlich nicht.

Entscheidung abnehmen

Ich erklärte meinem Kind, dass das eine Entscheidung sei, die der Papa ihr abnehmen müsse und das der Piks auch gar nicht so schlimm sei. Schon gar nicht so schlimm, dass man schon im Vorhinein in Tränen ausbrechen müsse. Wenn sie Fahrrad fährt, weint sie ja schließlich auch nicht, weil sie vielleicht gleich fallen könnte.

Inzwischen saß sie auf meinem Schoß und ich sagte, dass sie schon ganz häufig dabei gewesen sei, wenn Papa Blut abgenommen bekomme und beim Blutspenden sogar trotz zweier Pikse nicht geweint habe. Ich ließ mir ihren Arm zeigen und sagte, dass es ganz schnell fertig sei.

Spritze fürs Stofftier

Dann kam die Ärztin auch zurück ins Behandlungszimmer. Und war erstaunt: Zwar widerwillig, aber nicht weinend ließ sich meine Tochter dann auch das Blut abnehmen. Im Moment des kleinen Piksers brach sie dann – in diesem Moment berechtigt – in Tränen aus. Doch das war schnell überstanden.

Was sein muss, muss eben sein. Zur „Belohnung“ drückte die Ärztin der Kleinen schließlich drei Spritzen in die Hand. Ihr Trost spendendes Stofftier bekam natürlich die erste Spritze – und zwar noch im Behandlungszimmer.

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